Ein schriftlicher Einstellungstest ist ein Bestandteil vieler Auswahlverfahren.
Bei Tests und Prüfungen in der Schule können Sie in etwa einschätzen, welche Inhalte abgefragt und welche Aufgaben Ihnen begegnen werden. Bei Eignungstests ist das anders. Mit solchen Tests haben Sie vermutlich wenig Erfahrung. Erschwerend kommt dazu, dass Ihr Testergebnis darüber entscheidet, ob Sie den gewünschten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bekommen. Aber keine Sorge: Die meisten Auswahlverfahren sind sehr ähnlich aufgebaut und mit einer gezielten Vorbereitung ist der Einstellungstest halb so wild.
Einstellungstest Auswahlverfahren
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Viele Arbeitgeber setzen bei der Auswahl Ihrer Azubis und Mitarbeiter/-innen ein mehrstufiges Auswahlverfahren ein. Das gilt zum Beispiel für Arbeitgeber im öffentlichen Dienst, für die Polizei und die Bundeswehr, aber auch für größere privatwirtschaftliche Unternehmen.
Der schriftliche Einstellungstest ist meist eine der ersten Stufen im Auswahlverfahren. Umso wichtiger ist deshalb, dass Sie den Test bestehen und gleichzeitig gute Leistungen erzielen. Denn nur dann bleiben Sie im Rennen um die Stelle.
Das Auswahlverfahren im Überblick
Wenn Ihre Bewerbung vorliegt, möchte der Arbeitgeber einen möglichst umfangreichen Eindruck von Ihnen bekommen. Dabei sind vor allem drei Fragen für ihn wichtig:
- Können Sie den Anforderungen des Berufs gerecht werden? An dieser Stelle zählen zum einen die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie bereits mitbringen. Zum anderen geht es um Ihre Interessen und Ihre Bereitschaft, sich zu engagieren und weiterzuentwickeln.
- Passen Sie ins Team? Hier kommt es auf Ihr Auftreten und Ihr Verhalten anderen gegenüber an. Aber auch Dinge wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Pflichtbewusstsein oder Flexibilität spielen eine Rolle.
- Ist dieser Beruf das Richtige für Sie? Der Arbeitgeber zielt auf eine längerfristige Zusammenarbeit ab. Niemand hat etwas davon, wenn Sie schon nach kurzer Zeit das Unternehmen wieder verlassen oder den Job wechseln. Deshalb interessiert sich der Arbeitgeber für Ihre beruflichen Ziele, Erwartungen und Vorstellungen.
Um diese Fragen klären zu können, arbeiten viele Unternehmen mit einem Auswahlverfahren. Dieses gliedert sich in mehrere Stufen und liefert dadurch ein umfassendes Bild, das dann als Entscheidungsgrundlage dient.
Die verschiedenen Stufen
Welchen Anforderungen Sie gerecht werden sollten, unterscheidet sich je nach Beruf, Branche und Arbeitgeber. Deshalb gibt es auch kein einheitliches Auswahlverfahren. Trotzdem liegen die Unterschiede eher im Detail. Vom grundlegenden Aufbau her sind sich die Verfahren sehr ähnlich.
Den Anfang macht in aller Regel die Bewerbung. Viele Arbeitgeber nutzen ein Online-Bewerbungsverfahren, eher selten werden klassische Bewerbungsmappen verlangt. Doch unabhängig davon, ob die Bewerbung elektronisch oder auf Papier erfolgt, bleiben die formalen Kriterien gleich.
Auf Basis der Bewerbungen erfolgt eine Vorauswahl. Hier spielen zum einen Ihr Bildungsabschluss, Ihre Schulnoten und eventuell weitere Qualifikationen eine Rolle. Zum anderen zählt der Eindruck, den Ihre Bewerbung insgesamt vermittelt. Ist sie vollständig und aussagekräftig? Konnten Sie Ihre Motivation für den Beruf verdeutlichen?
Haben Sie das Interesse an einem näheren Kennenlernen geweckt, beginnt das eigentliche Auswahlverfahren. Die erste Etappe davon ist meist der schriftliche Einstellungstest. Er überprüft in erster Linie, ob Sie die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für den Beruf mitbringen. Auf den Test kommen wir gleich noch näher zu sprechen.
Haben Sie den Einstellungstest bestanden, geht das Auswahlverfahren mit dem mündlichen Teil weiter. Sein Herzstück ist das Vorstellungsgespräch. Je nach Beruf und Arbeitgeber kann aber auch ein Assessment-Center mit Gruppenaufgaben, Rollenspielen oder Diskussionsrunden dazukommen. Im mündlichen Teil stehen Ihre persönlichen Eigenschaften, Ihr Verhalten und Ihr Auftreten im Mittelpunkt.
Je nach Tätigkeit können außerdem Arbeitsproben, ein Sporttest oder eine ärztliche Untersuchung zum Auswahlverfahren gehören. Ganz am Ende des Verfahrens fällt dann die Entscheidung, ob Sie eine Zusage bekommen.
Der Einstellungstest im Auswahlverfahren
Der schriftliche Einstellungstest findet in aller Regel computergestützt statt. Während Sie bei manchen Arbeitgebern vor Ort am Test teilnehmen, setzen andere Unternehmen einen Online-Test ein. Inhaltlich sind die Tests gleich. Der Unterschied besteht nur darin, dass Sie den Online-Test von daheim aus an Ihrem eigenen Computer absolvieren.
Der Einstellungstest soll Ihre berufliche Eignung einschätzen. Deshalb variieren die inhaltlichen Schwerpunkte je nach Beruf und Arbeitgeber. Bestimmte Aufgabentypen kommen aber regelmäßig vor. Die Zusammenstellung der Aufgabenarten richtet sich dabei danach, welche Art von Einstellungstest im Auswahlverfahren eingesetzt wird. Die gängigsten Varianten sind diese:
Schulähnliche Tests
Diese Testverfahren ähneln den Klassenarbeiten, die Sie aus der Schule kennen. Sie werden in erster Linie eingesetzt, um Ihr Schulwissen zu überprüfen.
Jede Berufsausbildung baut auf Kenntnissen auf, die Sie sich während der Schulzeit angeeignet haben. Ihre Zeugnisse liefern dem Arbeitgeber dabei erste Anhaltspunkte. Allerdings müssen die Schulnoten nicht unbedingt etwas darüber aussagen, was Sie tatsächlich wissen und können. Aus diesem Grund soll der Einstellungstest dazu beitragen, ein realistischeres Bild von Ihrem Bildungsstand zu gewinnen.
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Gängige Themenbereiche bei schulähnlichen Tests sind Deutsch, Mathematik und Allgemeinbildung. Viele Aufgaben werden als Auswahlfragen gestellt. Auswahlfrage bedeutet, dass Sie zu der Frage mehrere Antwortmöglichkeiten sehen und daraus die richtige Lösung auswählen.
Die Matheaufgaben können aber auch Textaufgaben oder ganz normale Gleichungen sein, die Sie ausrechnen sollen. Im Bereich Deutsch wiederum ist möglich, dass Sie ein Diktat schreiben, einen Aufsatz verfassen oder einen Lückentext vervollständigen.
5 Beispiele
1. Welche Stadt ist keine Landeshauptstadt?
a) München
b) Kaiserslautern
c) Stuttgart
d) Kiel
Lösung: b
Erklärung: München ist die Landeshauptstadt von Bayern, Stuttgart die von Baden-Württemberg und Kiel die von Schleswig-Holstein. Kaiserslautern hingegen ist eine Stadt in Rheinland-Pfalz. Die Landeshauptstadt ist jedoch Mainz.
2. Wie lautet das Ergebnis?
5 x 0,2 = _____
Lösung: 1
3. Für ein Getränk werden 10 Zentiliter (cl) Konzentrat mit Wasser gemischt. Für wie viele Getränke reicht eine Flasche mit 0,7 Litern (l) Konzentrat?
_____ Getränke
Lösung: 7
Erklärung: Ein Liter entspricht 100 Zentilitern. 0,7 l sind demnach 70 cl. Wenn Sie für ein Getränk 10 cl brauchen, reichen 70 cl für sieben Getränke.
4. Welche Schreibweise stimmt?
a) schließlich
b) schliesslich
c) schlißlich
d) schlieslich
Lösung: a
5. Welches Wort ist richtig geschrieben?
a) Apettit
b) Apfelsiene
c) Endgelt
d) Bleistiftmine
Lösung: d
Psychologische Fähigkeitstests
Solche Einstellungstests basieren auf wissenschaftlichen Standards und werden von Psycholog/-innen entwickelt und erprobt. Weil sie darauf ausgelegt sind, die kognitive Leistungsfähigkeit zu überprüfen, werden sie auch Intelligenztests, Intelligenzstrukturtests oder Grundfähigkeitstests genannt.
Die Idee hinter den Tests ist, dass sie Fertigkeiten und Eigenschaften beurteilen sollen, die für den Beruf wichtig sind, über reines Wissen aber hinausgehen. Der wissenschaftliche Hintergrund sorgt gleichzeitig dafür, dass die Testergebnisse objektiv ausgewertet und miteinander verglichen werden können.
Zu den typischen Themenbereichen von Fähigkeitstests gehören das logische, abstrakte, visuelle und kreative Denken, die verbale und numerische Intelligenz, das Konzentrationsvermögen, die Merkfähigkeit und die Bearbeitungsgeschwindigkeit. Eine Besonderheit dabei ist, dass Aufgabentypen eingesetzt werden, die Sie so aus der Schule eher nicht kennen. Denn es geht ja gerade darum, kein Schulwissen abzufragen, sondern grundlegende und berufsrelevante Fähigkeiten zu testen.
5 Beispiele
1. Welcher Begriff passt nicht zu den anderen?
a) König
b) Karo
c) Dame
d) Ass
e) Bube
Lösung: b
Erklärung: König, Dame, Ass und Bube sind Kartenbilder. Karo hingegen ist eine Kartenfarbe.
2. Wofür steht das □ in der Gleichung?
□ + □ + □ = ○□
a) 3
b) 4
c) 5
d) 6
Lösung: c
Erklärung: Damit die Gleichung stimmt, muss das □ für eine Zahl stehen, bei der das Ergebnis eine zweistellige Zahl ist, die mit derselben Ziffer endet. Das ist nur bei der 5 der Fall, denn 5 + 5 + 5 = 15. Mit der 3 wäre das Ergebnis einstellig, bei der 4 und der 6 würde das Ergebnis mit einer anderen Zahl enden.
3. Wie geht die Zahlenreihe weiter?
8 – 11 – 10 – 11 – 12 – 11 – 14 – 11 – 16 – ?
a) 11
b) 13
c) 17
d) 18
Lösung: a
Erklärung: Bei dieser Zahlenreihe werden die Ziffern jeweils um 2 größer (8, 10, 12, 14, 16). Dazwischen steht immer eine 11, die sich nicht verändert. Setzen Sie dieses Schema fort, muss die nächste Zahl in der Reihe wieder eine 11 sein.
4. Wie oft kommt „§“ vor?
!!&$§&%!!&%&!§&%!&§!$!$%!§$§!$!!$%!$&$&%!$
Lösung: 5
Erklärung: !!&$§&%!!&%&!§&%!&§!$!$%!§$§!$!!$%!$&$&%!$
5. Vervollständigen Sie die Wortgleichung!
warm : kalt = nass : ?
a) feucht
b) trocken
c) kühl
d) sonnig
Lösung: b
Erklärung: Warm und kalt sind Gegenteile. Damit das zweite Wortpaar im gleichen Verhältnis zueinander steht, brauchen Sie demnach das Gegenteil von nass.
Pseudo-Tests
So mancher Einstellungstest, der in einem Auswahlverfahren angewendet wird, wirkt zwar wie ein psychologischer Test. In Wahrheit handelt es sich aber nur um eine Zusammenstellung verschiedener Aufgabenarten. Weil der arbeitspsychologische Hintergrund fehlt, zweifeln Kritiker/-innen die Aussagekraft dieser Tests mitunter an.
Andererseits beschäftigen bestenfalls Behörden und große Unternehmen Fachleute, die psychologische Tests sachgerecht anwenden und auswerten können. Gleichzeitig gibt es standardisierte Testverfahren, die schon seit langem eingesetzt werden und dadurch gut erprobt sind. Diese Tests sind zwar eher allgemeingültig, ermöglichen aber trotzdem, einzuschätzen, ob Sie den grundlegenden Anforderungen des Berufsalltags gewachsen sind.
Inhaltlich kombiniert so ein Einstellungstest im Auswahlverfahren meist Wissens- und Intelligenztests miteinander. Es erwartet Sie also eine bunte Mischung mit Aufgaben aus unterschiedlichsten Themenbereichen.
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Deutsch im Einstellungstest
Allgemeinbildungstest
