Eignungstest Busfahrer: Alle Fakten

Der Eignungstest für Busfahrer gliedert sich in mehrere Abschnitte.

Ob im öffentlichen Nahverkehr, im Fernverkehr oder im Reiseverkehr: Busfahrer leisten einen wichtigen Beitrag zur Mobilität ihrer Fahrgäste. Doch auch wenn der Job spannend und abwechslungsreich ist, so geht er genauso mit viel sehr Verantwortung einher. Aus diesem Grund müssen Sie einen umfangreichen Eignungstest bestehen, bevor Sie als Busfahrer durchstarten können.

Ein Busfahrer ist weit mehr als jemand, der ein großes Fahrzeug lenkt. Er kümmert sich vielmehr darum, dass seine Fahrgäste sicher an ihr Ziel kommen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe erfordert fachliches Wissen und Können, körperliche Voraussetzungen und persönliche Eigenschaften. Dementsprechend umfangreich und anspruchsvoll ist auch der Eignungstest, den Sie als künftiger Busfahrer vor sich haben. Doch mit einer gezielten Vorbereitung ist der Einstellungstest durchaus machbar.

Was macht ein Busfahrer?

Als Busfahrer beginnt Ihre Arbeit schon vor der ersten Fahrt. Denn zunächst einmal überprüfen Sie Ihren Bus. Dabei kontrollieren Sie das Licht, die Bremsen, den Reifendruck und andere sicherheitsrelevante Einrichtungen. Auch den Bus zu reinigen, kann notwendig sein.

Ihre Hauptaufgabe besteht dann darin, die Fahrgäste sicher, zuverlässig und möglichst pünktlich zu befördern. Dazu gehört, auf den Fahrplan zu achten und die Verkehrsregeln einzuhalten. Selbst bei schwierigen Witterungsbedingungen oder dichtem Verkehr müssen Sie die Ruhe bewahren, damit die Abläufe möglichst reibungslos weiterlaufen.

Die Fahrgastbeförderung beinhaltet aber auch, dass Sie die erste Anlaufstelle für Fahrgäste sind. So erteilen Sie Auskünfte zu Fahrplänen, Fahrkarten oder Anschlussverbindungen. Daneben kontrollieren Sie Fahrscheine und verkaufen welche. Fahrgästen, die älter oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, helfen Sie beim Ein- und Aussteigen.

Außerdem sorgen Sie dafür, dass sich die Fahrgäste in Ihrem Bus wohl und sicher fühlen. In problematischen Situationen, zum Beispiel wenn es zu Streitigkeiten kommt oder jemand im Bus randaliert, greifen Sie ein und stellen die Ordnung wieder her.

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?

Das genaue Anforderungsprofil hängt natürlich davon ab, wo Sie sich als Busfahrer bewerben. Je nach Verkehrsbetrieb können die Voraussetzungen voneinander abweichen. Es gibt aber einige grundlegende Kriterien, die immer erfüllt sein müssen. Dazu gehören:

Neben diesen formalen Anforderungen spielen persönliche Eigenschaften eine große Rolle. So sollten Sie ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Schließlich liegt die Sicherheit der Fahrgäste in Ihren Händen. Außerdem sollten Sie belastbar sein und mit stressigen Situationen umgehen können. In dichtem Verkehr, bei Verspätungen oder bei schwierigen Fahrgästen müssen Sie die Geduld bewahren und höflich bleiben.

Auch ein gutes Konzentrationsvermögen ist wichtig. Denn bei Ihren Touren müssen Sie stets aufmerksam sein. Nicht zuletzt ist es von Vorteil, wenn Sie technisches Verständnis mitbringen. So können Sie Störungen am Fahrzeug erkennen und entweder selbst beheben oder ordnungsgemäß melden.

Wie läuft der Eignungstest für Busfahrer ab?

Jedes Verkehrsunternehmen setzt sein eigenes Auswahlverfahren ein. So etwas wie einen einheitlichen Eignungstest für Busfahrer gibt es deshalb nicht. Insgesamt sind die Unterschiede aber nicht allzu groß. Denn jeder Einstellungstest zielt darauf ab, Ihre Eignung für den Beruf festzustellen und zu bewerten. Damit ein möglichst umfassendes Bild entsteht, das alle wesentlichen Aspekte berücksichtigt, gliedert sich der Einstellungstest meist in vier Abschnitte:

1. Medizinische Untersuchung

Die medizinische Untersuchung soll Ihre körperliche Eignung für die Tätigkeit als Busfahrer überprüfen. Sie beinhaltet neben einem allgemeinen Routinecheck einen Sehtest und einen Hörtest.

Oft wird außerdem ein Belastungs-EKG geschrieben. Es erlaubt Rückschlüsse auf die Gesundheit Ihres Herz-Kreislauf-Systems und Ihre allgemeinen Fitness. Manchmal führt der Arzt auch einen Reaktionstest durch, bei dem er Ihre Reaktionszeiten bei verschiedenen Reizen misst.

2. Theoretischer Eignungstest

In einer schriftlichen Prüfung, die meist computergestützt stattfindet, geht es sowohl um fachliche Kompetenzen als auch um persönliche Eigenschaften. Dabei schließt der Test verschiedene Themenfelder ein. Die Aufgaben folgen zum Teil direkt hintereinander oder bunt gemischt an einem Stück. Manchmal ist der Test aber auch in mehrere Einzeltests aufgeteilt. Zu den typischen Inhalten gehören diese:

Logisches Denken

In den Aufgaben aus dem Bereich Logik geht es darum, ob Sie Inhalte erfassen, Muster erkennen, Zusammenhänge herstellen und logisch richtige Schlussfolgerungen ziehen können. Dazu setzen Sie zum Beispiel Buchstaben-, Zahlen- oder Figurenreihen fort. Einige Aufgaben sehen vor, dass Sie fehlerhafte Figuren erkennen, in anderen Aufgaben sollen Sie Grafik- oder Wortanalogien vervollständigen.

Auch Übungen, bei denen Sie aus Aussagen schlussfolgern sollen, kommen vor. Matrizen und Übungen mit Dominosteinen sind ebenfalls beliebt.

3 Beispiele zum besseren Verständnis

Wie geht die Zahlenreihe weiter?

3 7 5 9 7 11 9 ?

a) 13     b) 11     c) 9     d) 7

Lösung: a

 

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Erklärung: Diese Zahlenreihe ist nach dem Muster + 4, – 2 aufgebaut. Sie addieren also jeweils 4 und ziehen dann 2 vom Vorgänger ab. Bei der letzten Zahl in der Reihe müssen Sie addieren und kommen so auf die Lösung 9 + 4 = 13.

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Apfel verhält sich zu Obst wie Gurke zu ?

a) Banane

b) Salat

c) Gemüse

d) Lebensmittel

Lösung: c

Erklärung: Der Apfel ist eine Obstsorte. Damit zwischen beiden Wortpaaren das gleiche Verhältnis entsteht, muss das zweite Wortpaar den Oberbegriff für Gurke enthalten. Und Gurken sind Gemüse.

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Welche Figur gehört in das leere Feld?

Lösung:b

Erklärung: Betrachten Sie in dieser Matrix die waagerechten Reihen. Wenn Sie jeweils die rechte und die linke Figur übereinanderlegen, ergibt sich die Figur in der Mitte.

Konzentration und Merkfähigkeit

Aufmerksamkeit über längere Zeiten und bei bekannten Routinetätigkeiten, ein guter Orientierungssinn und ein solides Merkvermögen sind wichtige Fertigkeiten als Busfahrer. Die Aufgaben in diesem Bereich bestehen zum Beispiel darin, dass Sie Daten zuordnen, Tabellen auf Fehler überprüfen oder bestimmte Elemente in langen Listen markieren sollen.

Eine beliebte Übung, die Ihre Orientierung und Ihre Merkfähigkeit testet, ist der sogenannte Stadtplantest. Dabei sehen Sie einen fiktiven Stadtplan mit Straßennamen und Gebäuden. Diesen Plan müssen Sie sich einprägen. Anschließend beantworten Sie verschiedene Fragen dazu, etwa in welcher Straße sich ein bestimmtes Gebäude befindet oder wie Sie von A nach B kommen.

Reaktion

Beim Reaktionstest sollen Sie auf visuelle oder akustische Reize reagieren. Bei den visuellen Reizen handelt es sich meist um Farbfelder, die aufleuchten. Die akustischen Reize sind Töne. Für die Bewertung zählt zum einen, wie schnell Sie reagiert haben. Zum anderen wird bewertet, wie oft sie richtig reagiert bzw. wie viele Signale Sie ausgelassen haben.

Fachwissen

Der Eignungstest für Busfahrer enthält auch einige Fragen, die sich mit berufsspezifischen Inhalten befassen. Dazu zählen Testfragen, die Ihr Wissen rund um Verkehrsregeln und Verkehrsvorschriften überprüfen. Außerdem können technische Fragen auftauchen. Sie behandeln Grundlagenwissen über die Funktionsweise von Bussen.

Persönlichkeitsfragebogen

Die Fragen im Persönlichkeitstest beleuchten Aspekte wie Belastbarkeit, Zuverlässigkeit oder Serviceorientierung. Dazu werden Ihnen verschiedene Aussagen genannt, die Sie für sich einordnen sollen. Eine Aussage kann zum Beispiel sein: „Mir fällt es leicht, Kontakte zu knüpfen.“ Anhand der Antwortmöglichkeiten können Sie abstufen, ob die Aussage völlig, zum Teil oder gar nicht auf Sie zutrifft.

Eine Abwandlung ist, dass Ihnen keine Aussagen genannt, sondern Situationen geschildert werden. Auch hier gibt es verschiedene Antwortmöglichkeiten. Daraus wählen Sie die Antwort aus, die dem am nächsten kommt, wie Sie in der Situation reagieren oder sich verhalten würden.

Bei diesen Fragen gibt es keine richtigen oder falschen Antworten im klassischen Sinne. Schließlich geht es um Ihre Persönlichkeit und Ihren Charakter. Antworten Sie deshalb am besten spontan und ehrlich.

3. Praktischer Test

Ein weiterer Abschnitt im Auswahlverfahren ist eine Fahrprobe. Diese findet entweder in einem Bus-Simulator oder im realen Straßenverkehr statt. Bei der Probefahrt möchte sich der Prüfer einen Eindruck von Ihrem Fahrverhalten und Ihrem Umgang mit einem großen Fahrzeug verschaffen. Dabei achtet er vor allem darauf, wie sicher Sie den Bus führen, wie Sie auf unerwartete Ereignisse reagieren und ob Sie die Verkehrsregeln einhalten.

Teilweise werden in der Fahrprobe auch spezielle Übungen simuliert. Dazu können zum Beispiel das Fahren in sehr engen Straßen, das sichere Wenden, das präzise Einparken oder das Verhalten bei einer Notbremsung gehören.

4. Vorstellungsgespräch

Natürlich möchte Sie Ihr möglicherweise künftiger Arbeitgeber auch persönlich kennenlernen. Im Vorstellungsgespräch wird er Sie zu Ihrem bisherigen Werdegang und Ihrer beruflichen Motivation befragen. Auch Ihre persönlichen Eigenschaften, Stärken und Schwächen interessieren ihn.

Warum wollen Sie als Busfahrer arbeiten? Wieso haben Sie sich ausgerechnet für diesen Verkehrsbetrieb entschieden? Wie stellen Sie sich den Berufsalltag vor? Warum haben Sie Ihrer Meinung nach das Zeug zum guten Busfahrer? Solche Fragen sollten Sie schlüssig beantworten können.

Wie kann ich mich auf den Eignungstest für Busfahrer vorbereiten?

Im Vorfeld ist es sinnvoll, sich medizinisch durchchecken zu lassen. Vor allem ein Sehtest und ein Hörtest helfen bei der Einschätzung, ob Sie für den Job überhaupt infrage kommen. Regelmäßiger Sport verbessert Ihre Fitness. Das kommt Ihnen nicht nur bei der medizinischen Untersuchung, sondern generell im Berufsalltag zugute.

Auf den schriftlichen Eignungstest können Sie sich am besten mit Beispielaufgaben und Übungstests vorbereiten. Auf diese Weise machen Sie sich mit den gängigen Aufgabentypen vertraut und können gut einschätzen, was auf Sie zukommt. Testfragen aus allen Themenbereichen des Einstellungstests finden Sie auf unserer Seite.

Daneben sollten Sie die Verkehrsregeln wiederholen. Vor allem die Vorschriften, die speziell für Busse gelten, sind wichtig. Informieren Sie sich zudem gründlich über das Unternehmen, für das Sie tätig werden wollen. Online gibt es Simulatoren für Reaktionstests und Fahrübungen. Auch sie helfen Ihnen bei der Vorbereitung weiter. Außerdem kann hilfreich sein, Erfahrungsberichte anderer Bewerber zu lesen. So bekommen Sie einen Eindruck davon, was Sie erwartet.

Wie geht es nach dem Eignungstest für Busfahrer weiter?

Haben Sie alle Abschnitte des Eignungstests erfolgreich gemeistert und eine Zusage bekommen, folgt eine gründliche Einarbeitung. Haben Sie den Führerschein der Klasse D noch nicht, beginnt zunächst die praktische Fahrausbildung. Sie gliedert sich in Theorie und Fahrpraxis. Außerdem starten Sie mit den Vorbereitungen für den P-Schein.

Haben Sie den Busführerschein und den P-Schein in der Tasche, geht es mit betrieblichen Schulungen weiter. Dabei machen Sie sich mit den betrieblichen Abläufen im Unternehmen vertraut, also zum Beispiel den Fahrplänen, dem Verkauf der Fahrkarten oder dem Verhalten in Notfällen.

Anschließend findet die Einarbeitung statt. Anfangs begleiten Sie erfahrene Kollegen auf Ihren Touren. So können Sie Ihr Wissen in der Praxis anwenden und Erfahrungen sammeln. Bestimmt haben die Kollegen auch gute Tipps parat.

Nach der erfolgreichen Einarbeitung steht einer endgültigen Einstellung nichts mehr im Wege. Sie können nun endgültig als Busfahrer durchstarten und die zugeteilten Touren eigenverantwortlich übernehmen.