
Je nach Schule läuft der Einstellungstest als angehende Hebamme unterschiedlich ab.
Als Hebamme begleiten Sie Frauen während der Schwangerschaft und betreuen diese bei der Entbindung. Sie versorgen Mütter und Neugeborene im Wochenbett und unterstützen sie in der Stillzeit. Doch bevor Sie Ihre Ausbildung als Hebamme beginnen können, nehmen Sie an den meisten Schulen an einem Einstellungstest teil.
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Der Beruf der Hebamme hat eine sehr lange Tradition. Inzwischen erfolgt die Ausbildung im Rahmen eines dualen Studiums. Dabei sind die Studienplätze begehrt und oft gibt es mehr Bewerberinnen als freie Plätze. Die Bildungseinrichtungen setzen deshalb einen Einstellungstest ein, um eine objektive Auswahl zu treffen und herauszufinden, ob Sie das Zeug zur Hebamme haben.
Die Tätigkeit als Hebamme
Als Hebamme begleiten und betreuen Sie Frauen medizinisch, psychologisch und unter sozialen Aspekten durch die gesamte Schwangerschaft hindurch bis zum Ende der Stillzeit. Sie stellen eine Schwangerschaft fest, geben den Mutterpass aus und können fast alle Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Außerdem beraten Sie eine Schwangere und veranstalten Geburtsvorbereitungskurse.
Während der Entbindung unterstützen Sie die werdende Mutter. Dazu beruhigen Sie sie, leiten sie zu Atem- und Entspannungsübungen an, kontrollieren den Fortschritt der Geburt und überwachen die Vitalfunktionen von Mutter und Kind. Sollte es zu Komplikationen kommen, ziehen Sie einen Arzt dazu und assistieren bei den ärztlichen Maßnahmen.
Nach der Geburt versorgen Sie die Mutter und das Baby. In den ersten Wochen der Stillzeit besuchen Sie die Mutter regelmäßig und beraten Sie, wenn es zum Beispiel um das Stillen, die Rückbildung oder die Pflege und Ernährung des Säuglings geht.
Arbeiten Sie als Familienhebamme, betreuen Sie Schwangere, Mütter und Familien mit besonderen gesundheitlichen Risiken und psychosozialen Belastungen. Haben Sie die entsprechende Qualifikation, können Sie auch eine Leitungsfunktion übernehmen oder im Qualitäts- oder Risikomanagement tätig werden. Nach einem Masterstudium können Sie außerdem angehende Hebammen ausbilden oder in die Forschung gehen.
Die Entwicklung des Fachgebiets
Der Beruf der Hebamme hat eine jahrtausendelange Tradition, die staatliche Förderung begann aber erst im 18. Jahrhundert. Damals wurden Lehrinstitute eingerichtet, die auf eine einheitliche medizinische Ausbildung abzielten. Der medizinische Fortschritt und veränderte Lebensumstände führten im Laufe der Zeit dann dazu, dass sich das Berufsbild wandelte.
So kümmerten sich im 19. Jahrhundert Ärzte zunehmend um die Geburtshilfe, während im 20. Jahrhundert immer mehr Geburtskliniken eröffneten. Hier wurden Hebammen vor allem gebraucht, um die Mütter vor und nach der Geburt zu betreuen und die Säuglinge zu pflegen. Nachdem sich alternative medizinische Einrichtungen wie Geburtshäuser etablierten und auch Hausgeburten wieder beliebter wurden, steigt der Bedarf an Hebammen erneut.
Lange Zeit gab es Forderungen, die Hebammenausbildung zu akademisieren, damit Hebammen nicht nur medizinisch ausgebildet, sondern auch für Leitungsfunktionen, die Lehre und die Forschung qualifiziert sind. Im Rahmen eines Modellvorhabens gab es deshalb ab 2008/09 die ersten grundständigen Studiengänge. Ein Jahr später folgten die ersten weiterbildenden Studiengänge.
Im Gesetz über das Studium und den Beruf von Hebammen wurde die Ausbildung zum 1. Januar 2020 schließlich reformiert. Seitdem erlernen Sie den Hebammenberuf durch ein duales Studium. Es endet mit einer staatlichen Prüfung und dem Bachelor und berechtigt dazu, die Berufsbezeichnung als Hebamme zu führen.
Das duale Studium
Die Berufstätigkeit als Hebamme ist reglementiert. Die Basis schafft ein Studium des Fachs Hebammenkunde. Dabei handelt es sich um ein grundständiges Studienfach, das wissenschaftliches und praktisches Wissen zu Themen wie Schwangerschaft, Geburt, Nachsorge und Beratung vermittelt.
Das Studium erfolgt als duales Studium, bei dem sich theoretische und praktische Abschnitte abwechseln. Die Studiendauer beträgt sechs bis acht Semester und endet mit dem Bachelor als akademischem Titel. Zusätzlich dazu legen Sie eine staatliche Prüfung ab. Die Erlaubnis, Ihren Beruf unter der Berufsbezeichnung Hebamme auszuführen, erteilt die zuständige Landesbehörde.
Der Einstellungstest für die Ausbildung als Hebamme
Jede Schule hat ihr eigenes Bewerbungsverfahren. So etwas wie einen einheitlichen Einstellungstest als angehende Hebamme gibt es deshalb nicht. Allerdings sind die Auswahlverfahren ziemlich ähnlich. Denn am Ende geht es immer darum, herauszufinden, ob Sie fachlich und persönlich für den Beruf geeignet sind.

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Fachliche Eignung bedeutet aber nicht, dass spezifisches Fachwissen gefragt ist. Der Test will herausfinden, ob Sie die Grundlagen für ein erfolgreiches Studium und die Berufstätigkeit mitbringen. Deshalb bleibt es bei Basiswissen zu relevanten Themen.
In den meisten Fällen gliedert sich das Auswahlverfahren in zwei Teile. Den Anfang macht ein schriftlicher Einstellungstest, danach folgt ein persönliches Gespräch.
Der Einstellungstest
Der schriftliche Einstellungstest findet in aller Regel computergestützt statt und dauert, je nach Bildungseinrichtung, zwischen einer und drei Stunden. Inhaltlich geht es um Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie im Studium und im Beruf als Hebamme brauchen. Zu den typischen Themenbereichen gehören deshalb diese:
Deutsch und Mathematik
Den Frauen, die Sie betreuen, müssen Sie verständlich und einfühlsam erklären können, wie sich der Körper und die Psyche während der Schwangerschaft, der Geburt und der Stillzeit verändern, was genau passiert und wie die einzelnen Vorgänge ablaufen. Das ist wichtig, damit eine Vertrauensbasis entsteht. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sicher mit der deutschen Sprache umgehen können.
Im Einstellungstest kommen Einzelfragen zu Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz vor. Manchmal schreiben Sie auch ein Diktat oder einen kurzen Aufsatz. Zusätzlich dazu kann Ihnen ein Text vorgelegt werden, den Sie analysieren und zu dem Sie Fragen beantworten sollen. Bei diesen Aufgaben geht es dann um das Sprachverständnis.
Mathematik brauchen Sie in jedem Beruf. Als Hebamme messen Sie zum Beispiel Werte, erheben Daten und analysieren diese. Oft arbeiten Sie auch mit Kurven und Diagrammen. Im Eignungstest überprüfen die Aufgaben das Schulwissen. Die Grundrechenarten, die Prozent- und Zinsrechnung, der Dreisatz und Textaufgaben sind typische Inhalte.
Allgemeinwissen
Biologie ist wichtig, damit Sie die Vorgänge während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett nachvollziehen können. Weil Sie in einem medizinischen Beruf tätig werden wollen, sollten Sie sich auch für Chemie interessieren. Biologisch-chemische Zusammenhänge und pharmazeutische Wirkprinzipien sind Teil Ihres Berufs. Daneben sind die Themen Wirtschaft und Recht relevant, weil sie die Grundlage für die Strukturen im Gesundheitswesen bilden.
Im Einstellungstest für die Ausbildung als Hebamme werden Sie Fragen aus diesen Bereichen beantworten. Der Wissenstest kann dann noch um die verschiedensten anderen Themen ergänzt werden, so zum Beispiel Geschichte, Politik, Gesellschaft, Erdkunde oder Kultur. Durch Fragen zum Allgemeinwissen möchte der Test Ihren Bildungsstand einschätzen, mehr über Ihre Interessen erfahren und herausfinden, ob Sie generell offen, interessiert und lernwillig sind.
Logik und Konzentration
Die Testaufgaben in diesem Bereich prüfen, ob Sie Muster erkennen, Zusammenhänge verstehen und Probleme lösen können. Auch Ihre Fähigkeit, sich auf etwas zu konzentrieren, sich Inhalte einzuprägen und Aufgaben systematisch zu bearbeiten, wird getestet.
Gängige Aufgaben sind zum Beispiel Zahlen- und Buchstabenreihen, Matrizen, Wortanalogien oder das Zuordnen von Symbolen. Manchmal bearbeiten Sie Flussdiagramme, in anderen Aufgaben überprüfen Sie Tabellen auf Fehler oder prägen sich Listen ein, die Sie später wiedergeben.
Das Vorstellungsgespräch
Haben Sie den Einstellungstest bestanden, folgt ein persönliches Gespräch. Wie in einem Vorstellungsgespräch üblich, geht es darum, Sie näher kennenzulernen. Warum wollen Sie Hebamme werden? Wie stellen Sie sich den Berufsalltag vor? Was bringen Sie für den Job mit? Welche Ziele haben Sie? Was zählt zu Ihren Stärken und was zu Ihren Schwächen?
Solche Fragen sollten Sie schlüssig und überzeugend beantworten können. Aber bleiben Sie authentisch und verstellen Sie sich nicht. Je natürlicher Sie auftreten, desto glaubwürdiger sind Sie.