
Als Hörakustiker/-in sind Sie Profi für Hörsysteme.
Als Hörakustiker/-in führen Sie Hörtests durch und beraten Kunden bei der Auswahl eines Hörsystems. Sie stellen Otoplastiken her, passen Hörgeräte individuell an und halten sie instand. Tätig werden können Sie in handwerklichen Betrieben und bei industriellen Herstellern. Doch bevor Sie als Hörakustiker/-in durchstarten können, müssen Sie mitunter einen Einstellungstest bestehen.
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Sie interessieren sich für Technik? Feinmotorische Arbeiten konzentriert zu erledigen, fällt Ihnen leicht? Mit Menschen kommen Sie schnell ins Gespräch? Dann könnte eine Karriere als Hörakustiker/-in prima zu Ihnen passen! Früher hieß der Beruf übrigens „Hörgeräteakustiker/-in“. 2016 wurde die Berufsbezeichnung dann aber offiziell in „Hörakustiker/-in“ umbenannt.
Die Tätigkeit als Hörakustiker/-in
Als Hörakustiker/-in beraten Sie Kunden mit eingeschränktem Hörvermögen über geeignete Arten von Hörhilfen. Dabei legen Sie die Diagnose von Hals-Nasen-Ohren-Ärzten zugrunde, die feststellen, wodurch die verminderte Hörleistung verursacht wurde. Denn eine Hörschwäche kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Erkrankung oder einen Unfall, das Alter oder eine erhöhte Lärmbelastung im Beruf.
Einfühlsam gehen Sie auf die Wünsche und Bedenken ihrer Kunden ein, erfragen den individuellen Bedarf und ermitteln die Hörsituation. Auf dieser Basis wählen Sie geeignete Hörsysteme aus und erklären ihre Funktionen. Neben Hörgeräten versorgen Sie Ihre Kunden auch mit anderen Hilfsmitteln, etwa Hörverstärkern oder speziellen Tinnitusgeräten.
Ausgehend von der ärztlichen Diagnose führen Sie audiometrische Tests durch, um das Hörvermögen Ihrer Kunden zu bestimmen. Bei einem Hörtest zum Beispiel spielen Sie verschiedene Töne vor, um feststellen, bis zu welcher Frequenz und Lautstärke diese wahrgenommen werden. Bei einem Sprachtest überprüfen Sie, wie gut ein Kunde die Sprache unter Störgeräuschen versteht. Eine Software erfasst die Daten der Tests und nachdem Sie diese ausgewertet haben, können Sie ein passendes Hörsystem empfehlen.
Eine Otoplastik nutzen Sie, um die Passform von Hörgeräten oder Gehörschutzstöpseln individuell anzupassen. Dazu formen Sie die Ohrmuschel zuerst ab, scannen die Abformung mit dem Laser und erstellen am Computer ein 3-D-Modell. Anschließend übermitteln Sie das Modell für die Fertigung ans Labor. Nachdem ein elektronisches Hörsystem in das Ohrpassstück eingebaut und das Hörgerät komplett zusammengesetzt ist, überprüfen Sie den Sitz im Ohrkanal, passen das Hörgerät mit einer Software an den Hörverlust des Kunden an und weisen diesen in die Benutzung ein. Zu Ihrem Aufgabenbereich gehört außerdem, Hörsysteme zu warten, defekte Teile auszutauschen, die Funktionen neu einzustellen und die Einzelteile zu reinigen.
Im Hörgerätefachhandel kümmern Sie sich auch um kaufmännische Arbeiten. So schreiben Sie zum Beispiel Rechnungen an Kunden, halten die Kundenkarteien auf aktuellem Stand und erledigen den Schriftverkehr mit Krankenkassen.
Mögliche Arbeitsplätze
Hörakustiker/-in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet im dualen System statt. Arbeitsplätze bieten in erster Linie Betriebe des Hörakustiker-Handwerks und industrielle Hersteller von Hörsystemen. Ausführliche Informationen zu den Ausbildungsinhalten, dem Berufsbild und dem Arbeitsmarkt für Hörakustiker/-innen finden Sie unter anderem auf der Webseite der Arbeitsagentur.
Der Einstellungstest für Hörakustiker/-innen
Wie das Auswahlverfahren um einen Ausbildungsplatz abläuft, hängt vom Arbeitgeber ab. In einem kleinen, inhabergeführten Betrieb wird es oft bei einem Vorstellungsgespräch bleiben, möglicherweise ergänzt um ein Probearbeiten oder ein Praktikum. Im Unterschied dazu kann bei einer Fachhandelskette oder einem Industriebetrieb ein schriftlicher Einstellungstest Bestandteil des Auswahlverfahrens sein.
Der Einstellungstest kann vor Ort stattfinden. Inzwischen setzen aber immer mehr Arbeitgeber einen Onlinetest ein. Diesen absolvieren Sie von daheim aus an Ihrem eigenen Computer. Haben Sie den Einstellungstest bestanden, geht es oft mit einer Arbeitsprobe und dem Vorstellungsgespräch weiter.
Durch den Einstellungstest möchte der Arbeitgeber Ihre fachliche Eignung für die Tätigkeit als Hörakustiker/-in ermitteln und bewerten. Deshalb wird auch von einem Eignungstest gesprochen. Fachliche Eignung bedeutet aber nicht, dass berufsspezifisches Fachwissen abgefragt wird. Solche Inhalte lernen Sie erst in der Ausbildung. Im Einstellungstest geht es um grundlegende Fähigkeiten und Interessen, die Sie als angehende/r Hörakustiker/-in mitbringen sollten. Es bleibt also in erster Linie bei allgemeinen Grundlagen aus folgenden Themenbereichen:
Deutsch
Zum Beruf als Hörakustiker/-in gehört, Kunden zu Hörsystemen zu beraten und sie in die Bedienung einzuweisen. Auch der Schriftverkehr mit Krankenkassen und Herstellern gehört zu Ihrem Aufgabenbereich. Wichtig ist deshalb, dass Sie die deutsche Sprache sicher beherrschen.

- Einstellungstest Komplettkurs für alle Berufe
- Aktuelle Fragen aus diesem Jahr
- Alle Testfelder vorhanden
- Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
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- über 4500 aktuelle Fragen und Antworten
Der Einstellungstest enthält Fragen, die Ihre Kenntnisse in Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz prüfen. So sollen Sie zum Beispiel richtige Schreibweisen erkennen, Synonyme oder Gegenteile finden, Oberbegriffe zuordnen oder Wortpaare bilden. Teilweise schreiben Sie auch ein Diktat oder beantworten Fragen zu einem vorgegebenen Text.
Mathematik
Wenn Sie Messverfahren mit verschiedenen akustischen Größen durchführen, audiologische Berechnungen erstellen und erfasste Messdaten auswerten, brauchen Sie ein gutes Verständnis für Zahlen. Auch bei kaufmännischen Tätigkeiten wie Abrechnungen mit den Krankenkassen und Rechnungen an Kunden sollten Sie Rechnen können.
Der Einstellungstest prüft mathematisches Grundwissen. Die Aufgaben behandeln die Grundrechenarten, den Dreisatz und das Rechnen mit Prozenten. Neben Textaufgaben kommen oft auch Übungen vor, bei denen Sie Formeln oder Maßeinheiten umrechnen sollen.
Wissen
Als Hörakustiker/-in wählen Sie geeignete Hörsysteme für Ihre Kunden aus und passen diese auf das individuelle Hörvermögen an. Wenn Sie Hörgeräte und andere Hilfsmittel anfertigen, zusammenbauen und warten, arbeiten Sie bei vielen Arbeitsschritten mit dem Computer. Zudem sind moderne Hörsysteme kleine Meisterwerke der Technik, in denen jede Menge Elektronik steht.
Interesse an Physik und technisches Verständnis sind für die Arbeit deshalb unverzichtbar. Neben Physik und Technik spielt aber auch die Biologie eine wichtige Rolle. Schließlich haben Sie im Beruf ständig mit der Anatomie und der Physiologie des Gehörs und der Sprechorgane zu tun. Im Einstellungstest brauchen Sie natürlich kein Expertenwissen in Physik, Technik und Biologie. Aber grundlegende Prinzipien und wesentliche Fachbegriffe sollten Sie parat haben.
Ergänzend dazu können Wissensfragen aus den verschiedensten anderen Bereichen vorkommen. Die mögliche Bandbreite reicht von Politik und Wirtschaft über Geschichte und Erdkunde bis hin zu Kunst und Kultur. Durch allgemeine Wissensfragen möchte der Arbeitgeber Ihren Bildungsstand einschätzen und herausfinden, ob Sie das aktuelle Geschehen verfolgen, vielseitig interessiert und lernbereit sind.
Logik und Konzentration
Übungen zum logischen Denken prüfen, ob Sie Muster erkennen, Zusammenhänge herstellen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen können. Außerdem testen die Fragen, ob Sie trotz Anspannung und Zeitdruck aufmerksam, sorgfältig und systematisch vorgehen. Solche Eigenschaften sind auch im Beruf wichtig.
Typische Aufgaben bestehen darin, Zahlen- und Buchstabenreihen fortzusetzen, Figuren zu analysieren oder Symbole zuzuordnen. In einigen Übungen sollen Sie Daten sortieren oder Listen bearbeiten, in anderen Aufgaben Tabellen auf Fehler abgleichen.
Beispielfragen aus dem Einstellungstest für angehende Hörakustiker/-innen
1. Aus welchen Teilen besteht das menschliche Ohr?
a) Hinterohr, Mittelohr, Vorderohr
b) Innenohr, Mittelohr, Außenohr
c) Vorderohr, Hinterohr, Außenohr
d) Innenohr, Vorderohr, Hinterohr
Lösung: b
Erklärung: Unser Ohr setzt sich aus dem Innen-, dem Mittel- und dem Außenohr zusammen.
2. Welchen Knochen gibt es im Ohr?
a) Amboss
b) Zange
c) Schraube
d) Beil
Lösung: a
Erklärung: Zusammen mit dem Hammer und dem Steigbügel bildet der Amboss eine Kette aus kleinsten Knochen, die Schall vom Trommelfell ins Innenohr weiterleiten.
3. Was wird in Hertz gemessen?
a) Schall
b) Lautstärke
c) Frequenz
d) Lärm
Lösung: c
Erklärung: In Hertz wird die Frequenz angegeben. Die Einheit ist nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz benannt. Der Schall (und damit auch Lautstärke und Lärm) wird in Dezibel gemessen.
4. Wie arbeiten die Augen und die Ohren zusammen?
a) Sie ergänzen sich untereinander.
b) Sie arbeiten unabhängig voneinander.
c) Sie haben gar nichts miteinander zu tun.
d) Sie schränken sich gegenseitig ein.
Lösung: a
Erklärung: Die fünf Sinne ergänzen sich untereinander. In einem Gespräch zum Beispiel arbeiten die Augen und die Ohren zusammen, indem der Blickkontakt das Hörverständnis unterstützt.
5. Warum haben wir zwei Ohren?
a) Weil jedes Ohr für bestimmte Tonhöhen zuständig ist.
b) Damit wir Schallwellen lokalisieren können.
c) Weil wir wegen des Gleichgewichtssinns andernfalls umkippen würden.
d) Wegen einer Laune der Natur. Im Prinzip würde ein Ohr ausreichen.
Lösung: b
Erklärung: Durch unsere beiden Ohren können wir einschätzen, woher ein Geräusch kommt. Je nachdem, welches Ohr einen Ton zuerst wahrnimmt, kann das Gehirn einordnen, in welcher Richtung die Schallquelle liegt. Wir brauchen unsere Ohren also zur Orientierung. Außerdem kann nur ein Gefühl von Raum und Klang entstehen, wenn beide Ohren funktionieren.