
Mit einer guten Vorbereitung ist die Frage nach den Stärken und Schwächen halb so wild.
„Ich kann alles, weiß alles und mache keine Fehler.“ Im Vorstellungsgespräch so auf die Frage nach Ihren Stärken und Schwächen zu antworten, ist nicht nur glatt gelogen, sondern kostet Sie auch viele wertvolle Sympathiepunkte. Wie Sie weit besser auf den Fragen-Klassiker reagieren und warum sich ein Personaler überhaupt nach Ihren Stärken und Schwächen erkundigt, verraten wir in diesem Beitrag.
Einstellungstest Online Training
📢 Du willst alle Inhalte freischalten?
👉 Dann klick jetzt auf den Button:

- Einstellungstest Komplettkurs für alle Berufe
- Aktuelle Fragen aus diesem Jahr
- Alle Testfelder vorhanden
- Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
- Online sofort durchführbar
- über 4500 aktuelle Fragen und Antworten
Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch sind Sie Ihrem neuen Job schon ein ganzes Stück näher. Offensichtlich könnten Sie mit Ihrer Bewerbung Interesse wecken und bei einem eventuellen Einstellungstest mit guten Leistungen glänzen.
Nun möchte der Arbeitgeber Sie persönlich näher kennenlernen. Damit stehen Sie vor der Herausforderung, sich in einem möglichst optimalen Licht zu präsentieren. Gleichzeitig sollten Sie auf die typischen Fragen plausible und überzeugende Antworten parat haben. Eine dieser klassischen Fragen ist die nach Ihren Stärken und Schwächen.
Warum wird im Vorstellungsgespräch überhaupt nach Stärken und Schwächen gefragt?
Ein Personaler erkundigt sich nach Ihren Stärken und Schwächen, um mehr über Ihren Charakter und Ihr Selbstbewusstsein zu erfahren. Ihre Stärken geben Aufschluss darüber, welche Aufgaben und Tätigkeiten Ihnen besonders gut liegen und in welchen Bereichen Sie das Unternehmen unterstützen können.
Im Unterschied dazu sagen Ihre Schwächen etwas darüber aus, ob Sie sich realistisch einschätzen, sich selbst reflektieren können und bereit sind, sich weiterzuentwickeln. Die Frage verfolgt also keineswegs das Ziel, Sie in eine unangenehme Situation zu bringen. Es geht lediglich darum, herauszufinden, ob Sie fachlich und persönlich zur ausgeschriebenen Stelle, ins Team und zur Unternehmenskultur passen.
Wie kann ich mich auf die Frage vorbereiten?
Die Frage nach den Stärken und Schwächen ist ein Klassiker und wird in fast jedem Vorstellungsgespräch gestellt. Trotzdem sind viele Bewerber/-innen unsicher, was sie darauf antworten sollen. Tatsächlich kommen Sie mit einstudierten, allgemeinen Standardantworten aus vermeintlich schlauen Ratgebern nicht weiter.
Entscheidend ist, dass Sie den richtigen Kontext schaffen, damit Sie eine ehrliche und durchdachte Antwort geben können, die Selbstreflexion und Professionalität widerspiegelt. Doch aus dem Stegreif wird das kaum gelingen. Gehen Sie deshalb bei Ihrer Vorbereitung auf die Frage in mehreren Schritten vor:
- Selbstreflexion: Worin sehen Sie selbst beruflich und privat Ihre Stärken und Schwächen? Was können Sie besonders gut und was fällt Ihnen schwer? Womit sind Sie zufrieden und was würden Sie gerne ändern? In welchen Situationen zeigen sich Ihre Stärken und Schwächen? Eine ehrliche Selbstreflexion hilft dabei, sich Ihre Kompetenzen und Ihr Verbesserungspotenzial bewusst zu machen.
- Feedback: Bitten Sie Familienmitglieder, Freunde und Kollegen um eine ehrliche Einschätzung Ihrer Stärken und Schwächen.
- Bezug zur Stelle: Gleichen Sie Ihre Stärken mit dem Stellenprofil ab und überlegen Sie, wie Sie diese in den Job einbringen können.
- Beispiele: Suchen Sie nach konkreten Beispielen, die Ihre Eigenschaften veranschaulichen.
- Antwort: Spielen Sie durch, wie Sie im Vorstellungsgespräch antworten können. Lernen Sie aber keine Antwort auswendig, sondern legen Sie sich nur Stichworte zurecht. So können Sie flexibel auf die jeweilige Fragestellung reagieren und haben trotzdem eine klar strukturierte Aussage parat.
Wie wird die Frage nach Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch gestellt?
Im Vorstellungsgespräch kann Sie der Personaler gezielt nach Ihren Stärken und Schwächen fragen oder das Ganze auf zwei separate Fragen aufteilen. Er kann also zum Beispiel sagen: „Nennen Sie mir Ihre drei größten Stärken!“, und anschließend „Worin sehen Sie Ihre drei größten Schwachpunkte?“, oder „Was würden Sie als Ihren größten Plus- und Minuspunkt bezeichnen?“.

- Einstellungstest Komplettkurs für alle Berufe
- Aktuelle Fragen aus diesem Jahr
- Alle Testfelder vorhanden
- Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
- Online sofort durchführbar
- über 4500 aktuelle Fragen und Antworten
Erfragt er beides in einer Frage, beginnen Sie mit Ihren Schwächen. Nennen Sie dazu ein konkretes Beispiel, um auf diese Weise zu untermauern, dass Sie sich realistisch einschätzen können und bereit sind, dazuzulernen. Anschließend gehen Sie auf Ihre Stärken ein. Auch hier argumentieren Sie wieder mit konkreten Beispielen. Durch diese Reihenfolge schließen Sie Ihre Antwort mit einer positiven Botschaft ab.
Die Schwächen
Jeder von uns hat Schwächen, niemand ist perfekt. Wichtig ist, sich die eigenen Minuspunkte ehrlich einzugestehen. Tatsächlich fahren Sie mit einer wahrheitsgemäßen Antwort am besten.
Die Taktik, unverfängliche Dinge zu nennen, die nichts mit dem Beruf zu tun haben, zum Beispiel fehlende Kochkünste als Handwerker, kennen Personaler nur zu gut. Gleiches gilt für die Strategie, Schwächen zu nennen, die genauso gut auch Stärken sein können. Deshalb punkten Sie mit einer aufrichtigen und individuellen Antwort weit mehr.
Im Vorstellungsgespräch sollten Sie nur darauf achten, nichts zu nennen, was sich auf grundlegende Qualifikationen bezieht. Möchten Sie zum Beispiel als Groß- und Einzelhandelskaufmann/-frau in einem internationalen Konzern arbeiten, wären mangelhafte Englischkenntnisse ein Problem. Gut ist außerdem, wenn Sie Schwächen benennen, an denen Sie bereits gearbeitet haben oder die sich gut überwinden lassen.
Ein Beispiel: Fehlende Kritikfähigkeit
„Mit ist es lange Zeit schwergefallen, Kritik anzunehmen. Denn ich wollte immer alles richtig machen. Deshalb habe ich bei Kritik auf Durchzug geschaltet, manchmal habe ich mich auch persönlich angegriffen gefühlt. Dass ich nicht mit Kritik umgehen konnte und wollte, was sicher eine Schwäche. Doch inzwischen höre ich hin und versuche, die bemängelten Punkte umzusetzen und daraus zu lernen.“
Die Stärken
Viele Bewerber/-innen tun sich schwer damit, über Ihre Stärken zu sprechen. Schließlich ist es gar nicht so einfach, selbstbewusst aufzutreten, ohne dabei überheblich zu wirken. Generell sollten Sie wie auch bei den Schwächen eine Stärke auswählen, sie in Bezug zur angestrebten Stelle setzen und mit einem Beispiel untermauern.
Wichtig ist, dass Sie präzise werden und nicht nur vage Andeutungen machen. Zählen Sie auch keine lange Liste auf, sondern beschränken Sie sich auf zwei, drei Stärken, die für den Job relevant sind. Formulieren Sie nicht zu bescheiden, aber übertreiben Sie auch nicht und erfinden Sie keine Kenntnisse, Fähigkeiten oder Eigenschaften, die Sie nicht haben.
Ein Beispiel: Empathie
„Ich kümmere mich gerne um Menschen. Meine Oma war lange Zeit ein Pflegefall und hat bei uns gelebt. Ich habe meiner Mutter oft dabei geholfen, sie zu versorgen. Im Rahmen eines Schulprojekts war ich regelmäßig im örtlichen Altersheim und habe den Bewohnern dort zum Beispiel vorgelesen oder ihnen beim Essen geholfen. Dabei wurde mit klar, dass ich Altenpfleger/-in werden möchte.“
Alternative Formulierungen
Um etwas Abwechslung in die klassische Fragestellung zu bringen, kann der Personaler seine Frage auch anders formulieren. So kann er zum Beispiel fragen:
- Wie würden Ihre Freunde Sie mit drei Wörtern beschreiben?
- Was schätzen Ihre Kollegen am meisten an Ihnen?
- Wenn Ihre Eltern sagen sollten, worüber Sie sich bei Ihnen am häufigsten ärgern, was wäre das?
- Worauf sind Sie besonders stolz und was würden Sie an sich gerne ändern?
- Was war Ihr größter Erfolg und was Ihre größte Niederlage?
- Was bringt Sie im Alltag dazu, aus der Haut zu fahren?
Alle diese Fragen klingen zwar unterschiedlich, zielen aber letztlich auf Ihre Stärken und Schwächen ab.
Fazit zur Frage nach den Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch
Die Stärke-Schwäche-Frage gehört zu den am meisten gefürchteten Fragen im Vorstellungsgespräch. Mit einer guten Vorbereitung bietet sie Ihnen aber die Möglichkeit, wertvolle Punkte zu sammeln und dem Personaler Einblick in Ihre Persönlichkeit zu geben. Präsentieren Sie dazu Ihre Schwächen als Herausforderungen, denen Sie sich stellen wollen oder die Sie schon überwunden haben. Und liefern Sie mit Ihren Stärken gute Gründe dafür, dass Sie die optimale Besetzung für die Stelle sind.