Der Beruf des Straßenwärters ist vielseitig und abwechslungsreich. Zudem leisten Sie eine sehr wertvolle Arbeit. Immerhin sorgen Sie dafür, dass Straßen und Brücken sicher befahrbar sind. Haben Sie sich um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz als Straßenwärter beworben, nehmen Sie meist an einem Eignungstest teil. Der Einstellungstest soll zeigen, ob Sie den Anforderungen des Berufs gewachsen sind.
Als Straßenwärter übernehmen Sie eine vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit, die viel mehr beinhaltet als nur das Instandhalten von Straßen. Doch bevor Sie Ihre berufliche Karriere starten können, haben Sie erst einmal einen Einstellungstest vor sich. In diesem Beitrag erfahren Sie, was ein Straßenwärter genau macht, welche Voraussetzungen Sie mitbringen sollten und wie der Eignungstest abläuft.
Was genau machen Straßenwärter?
Als Straßenwärter sind Sie dafür zuständig, dass sich das Verkehrswegenetz in einem sicheren und funktionsfähigen Zustand befindet. Dabei gehören verschiedene Arbeiten zu Ihrem Aufgabenbereich:
- Instandhaltung und Pflege: Damit Straßen, Wege und Brücken instand bleiben, führen Sie Reparaturarbeiten durch. So bessern Sie zum Beispiel Schlaglöcher aus oder erneuern die Fahrbahnmarkierungen. Außerdem kümmern Sie sich um die Pflege von Grünstreifen und bepflanzten Verkehrsinseln.
- Winterdienst: Im Winter räumen Sie Straßen und streuen Salz, damit die Fahrbahnen frei von Schnee und Eis sind.
- Verkehrssicherheit: Sie kontrollieren und warten regelmäßig Verkehrsschilder, Leitplanken und Ampelanlagen. Bei Bedarf veranlassen Sie eine Reparatur oder einen Austausch. Denn solche Einrichtungen müssen intakt und gut sichtbar sein.
- Schadensbeseitigung: Gab es einen Unfall oder ein Naturereignis wie zum Beispiel einen Sturm oder ein Hochwasser, räumen Sie die Fahrbahn und sorgen dafür, dass die Verkehrssicherheit wiederhergestellt ist.
Wo finden Straßenwärter Arbeitsplätze?
Es gibt verschiedene Behörden, Einrichtungen und Unternehmen, bei denen Sie als Straßenwärter tätig werden können. Je nachdem, wo Sie arbeiten, unterscheiden sich die Aufgaben etwas voneinander.
Die meisten Arbeitsplätze bieten Straßen- und Autobahnmeistereien. Diese sind für bestimmte Abschnitte des Straßennetzes zuständig. Als Straßenwärter kontrollieren Sie die jeweiligen Verkehrswege, führen Reparaturarbeiten durch und kümmern sich um den Winterdienst.
Daneben können Sie beim Bauhof Ihrer Stadt oder Gemeinde arbeiten. Ein kommunaler Bauhof hat die Aufgabe, die kommunalen Straßen und Gehwege instand zu halten. Folglich pflegen Sie als Straßenwärter die kommunalen Straßen, übernehmen kleinere Baumaßnahmen und kümmern sich um die Verkehrszeichen.
Auch ein Straßenbauamt bietet Arbeitsplätze für Straßenwärter. Hier überwachen Sie in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Straßenbauern Bauprojekte, kontrollieren Baustellen oder planen Maßnahmen zur Straßenerhaltung. Sind Sie hingegen bei einem privaten Bauunternehmen angestellt, das im Auftrag von Kommunen oder des Bundes Straßenbauprojekte durchführt, liegt der Schwerpunkt Ihrer Arbeit auf der Sanierung oder dem Neubau von Straßen, Wegen und Brücken.
Daneben können Sie bei Verkehrsbehörden oder Unternehmen tätig werden, die auf die Verkehrssicherung spezialisiert sind. In diesem Fall sorgen Sie für die Verkehrssicherheit, indem Sie zum Beispiel bei Großveranstaltungen oder Baustellen Absperrungen aufbauen, Umleitungen einrichten oder temporäre Lichtsignalanlagen installieren und warten.
Weitere Arbeitsplätze finden sich in großen Logistik- und Industrieparks. Hier sind Sie als Straßenwärter dafür zuständig, die internen Verkehrswege und Parkplätze instand zu halten. Die Aufgaben sind im Prinzip die gleichen wie bei öffentlichen Einrichtungen. Der Unterschied besteht nur darin, dass sich Ihre Tätigkeit auf das Werksgelände beschränkt.
Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen?
Das Anforderungsprofil hängt zum einen davon ab, wo Sie sich bewerben. Je nach Arbeitgeber unterscheiden sich die Voraussetzungen voneinander. Zum anderen spielt eine Rolle, ob Sie sich um einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle bewerben. Grundsätzlich erwarten die meisten Arbeitgeber aber, dass folgende Kriterien erfüllt sind:
- Körperliche Fitness: Als Straßenwärter sind Sie bei Wind und Wetter auf den Straßen unterwegs. Außerdem bedienen Sie häufig schweres Gerät. Aus diesem Grund müssen Sie körperlich fit sein.
- Technisches Verständnis: Bei Bau- und Wartungsarbeiten setzen Sie verschiedene Werkzeuge und Maschinen ein. Deshalb sollten Sie technisches Verständnis mitbringen.
- Teamgeist: Als Straßenwärter arbeiten Sie oft in einem größeren Team mit Ihren Kollegen zusammen.
- Flexibilität: Die Arbeitszeiten sind nicht immer regelmäßig. Vor allem im Winterdienst, aber auch bei Notfällen müssen Sie flexibel einspringen können.
- Führerschein: Um zu Ihren Einsatzorten zu gelangen, brauchen Sie den Führerschein der Klasse B. Später kann zusätzlich auch eine Fahrerlaubnis für große Anhänger oder Lkw erforderlich werden. Diese Führerscheine können Sie aber häufig im Rahmen Ihrer Ausbildung oder Berufstätigkeit erwerben.
Bewerben Sie sich um einen Ausbildungsplatz, wird mindestens ein Hauptschulabschluss erwartet. Von Vorteil ist, wenn Sie gute Noten in Mathematik, Physik und Technik vorweisen können. Ein Quereinstieg ist möglich, wenn Sie eine abgeschlossene Ausbildung in einem verwandten Beruf haben. Das kann zum Beispiel ein Berufsabschluss im Straßen- oder Tiefbau, im Bereich der Mechanik oder auch in der Garten- und Landschaftspflege sein.
Wie läuft der Eignungstest für Straßenwärter ab?
Es gibt Arbeitgeber, die anhand der Bewerbungsunterlagen eine Vorauswahl durchführen und ihre Entscheidung nach dem Vorstellungsgespräch treffen. Häufiger ist es aber so, dass Sie als Bewerber an einem Einstellungstest teilnehmen.
Vor allem bei größeren Unternehmen und im öffentlichen Dienst sind Einstellungstests Standard. Denn auf diese Weise kann sich der Arbeitgeber ein umfassendes Bild von Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten machen. Gleichzeitig wird eine objektive und faire Beurteilung möglich, die allen Bewerbern exakt die gleichen Chancen einräumt.
Weil jeder Arbeitgeber selbst entscheidet, wie er seine Mitarbeiter auswählt, gibt es kein einheitliches Auswahlverfahren. Allerdings sind die Unterschiede nicht besonders groß. Meistens gliedert sich der Eignungstest für Straßenwärter in einen mündlichen und einen schriftlichen Teil.
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Der schriftliche Test
Der schriftliche Einstellungstest findet in aller Regel computergestützt statt. Sie bearbeiten die Fragen also an einem Arbeitsplatz mit Computer. Dabei enthält der Test Aufgaben aus verschiedenen Themenbereichen.
Das Ziel ist, Ihre fachliche Eignung für den Beruf festzustellen. Fachliche Eignung heißt aber nicht, dass spezifisches Fachwissen abgefragt wird. Der Test konzentriert sich vielmehr auf allgemeine Grundlagen, die Sie im Berufsalltag brauchen. Zu den typischen Themenfeldern im Eignungstest für Straßenwärter gehören diese:
Allgemeinwissen
Einen thematischen Schwerpunkt bei den Wissensfragen bildet das technische Verständnis. In den Aufgaben geht es zum Beispiel darum, wie Zahnräder oder Hebel funktionieren. Außerdem werden oft Grundlagen aus der Mechanik, der Elektrotechnik und der Physik abgefragt. Denn solches Grundwissen brauchen Sie als Straßenwärter.
Zusätzlich dazu können Fragen aus den unterschiedlichsten Themenbereichen gestellt werden, angefangen bei Biologie und Chemie über Geschichte, Erdkunde, Politik und Wirtschaft bis hin zu Kultur und Gesellschaft. Auf diese Weise möchte sich der Arbeitgeber einen Eindruck von Ihrem Bildungsstand verschaffen. Gleichzeitig kann er feststellen, ob Sie ein vielseitig interessierter Mensch sind, der mit offenen Augen durchs Leben geht und seinen Horizont stetig erweitert. Für den Arbeitgeber ist das deshalb wichtig, weil er davon ausgeht, dass Sie die gleiche Lernbereitschaft auch im Beruf zeigen werden.
Deutsch
Mit Ihren Kollegen und Auftraggebern kommunizieren Sie auf Deutsch. Zudem muss sichergestellt sein, dass Sie Anweisungen verstehen und Arbeitsdokumente erfassen können. Andersherum müssen Sie sich natürlich ebenso verständlich machen können und ordentliche Arbeitsberichte abliefern.
Deshalb prüft der Einstellungstest auch Ihre Deutschkenntnisse. Dazu lösen Sie Aufgaben, die sich mit Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und Wortschatz befassen. Daneben ist möglich, dass Ihnen ein Text vorgelegt wird, zu dem Ihnen verschiedene Fragen gestellt werden. Solche Aufgaben testen Ihr Sprach- und Textverständnis.
Mathematik
Wie Deutsch gehört auch Mathematik zu den absoluten Grundlagen, ohne die im Beruf und im Alltag nichts geht. Als Straßenwärter haben Sie aber ohnehin recht viel mit Mathematik zu tun. So zum Beispiel, wenn Sie Längen von Straßen, Flächen für Straßenmarkierungen oder das Volumen von Streusalz berechnen.
Der Eignungstest überprüft mathematische Grundlagen. Die Grundrechenarten, der Dreisatz und Textaufgaben sind klassische Themen. Auch Geometrie, das Umrechnen von Einheiten und das Rechnen mit Brüchen und Prozenten kommen häufig vor.
Logisches und räumliches Denken
Muster erkennen, Zusammenhänge herstellen und logisch richtig weiterdenken: Darum geht es bei den Aufgaben zur Logik. Die Übungen sehen unter anderem vor, dass Sie Zahlen- oder Buchstabenreihen fortsetzen, Matrizen vervollständigen oder Wort- und Grafikanalogien bilden. Manchmal sollen Sie fehlerhafte Figuren erkennen, bei anderen Aufgaben logische Schlussfolgerungen ziehen.
Abgestimmt auf den Beruf als Straßenwärter können Ihnen außerdem Übungen begegnen, die Ihr räumliches Vorstellungsvermögen testen. Bei diesen Aufgaben sollen Sie zum Beispiel Würfel drehen, Faltvorlagen zuordnen oder Flächen auf geometrischen Körpern bestimmen.
Konzentrationsvermögen und Merkfähigkeit
Im Beruf müssen Sie aufmerksam und konzentriert sein. Schließlich arbeiten Sie mit schwerem Gerät auf der Straße und müssen die Verkehrssicherheit jederzeit im Blick haben. Auch bei vermeintlich einfachen Routinetätigkeiten dürfen Sie den Fokus nicht verlieren. Eine solide Merkfähigkeit und ein guter Orientierungssinn sind im Beruf ebenfalls sehr von Vorteil.
Im Eignungstest wird Ihr Konzentrationsvermögen durch Aufgaben geprüft, bei denen Sie Tabellen auf Fehler abgleichen, Elemente in langen Listen markieren oder Daten zuordnen sollen. Typisch sind außerdem Übungen, bei denen Sie sich Namen, Symbole, Zahlen oder Stadtpläne einprägen und später Fragen dazu beantworten müssen.
Trainieren Sie mit Beispielaufgaben!
Fast alle Fragen im Eignungstest werden als Multiple-Choice-Aufgaben gestellt. Sie müssen also selbst keine Antworten formulieren, sondern wählen die richtige Lösung aus den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten aus. Wenn Sie eine Frage nicht beantworten können, können Sie deshalb zur Not einfach raten.
Um sich auf den Test vorzubereiten, ist am effektivsten, wenn Sie Beispielaufgaben und Mustertests bearbeiten. Denn im Eignungstest werden Ihnen vermutlich Aufgabentypen begegnen, die Sie so aus der Schule nicht kennen. Allerdings bleibt in der Prüfung keine Zeit, um lange zu überlegen, was wohl gemeint sein könnte.
Mit Übungsaufgaben bekommen Sie einen guten Eindruck vom Testablauf. Sie lernen die verschiedenen Aufgabenarten kennen und können sich Ihre Lösungsstrategie zurechtlegen. Nebenbei frischen Sie auch Ihr Wissen auf. Testmodule zu allen Themen vom Einstellungstest haben wir für Sie bereitgestellt.
Die mündliche Prüfung
Haben Sie den schriftlichen Teil bestanden, geht es mit dem mündlichen Abschnitt weiter. Je nach Arbeitgeber findet das Auswahlverfahren an einem Tag statt. Teilweise werden die Testergebnisse aber erst ausgewertet und nur die Bewerber zum zweiten Teil eingeladen, die besonders gut abgeschnitten haben. Dann folgt die mündliche Prüfung einige Zeit später.
Es kann sein, dass ein paar praktische Übungen zum Einstellungstest gehören. Im Rahmen einer Arbeitsprobe sollen Sie dann zum Beispiel Werkzeuge oder Maschinen bedienen, einen Schaden erkennen und dokumentieren oder eine kleine Reparaturmaßnahme wie das Anbringen eines Verkehrsschildes durchführen.
Möglich ist auch, dass Sie an Übungen aus dem Assessment-Center teilnehmen. Das können Rollenspiele oder Gruppenaufgaben sein. Bei Gruppenaufgaben diskutieren Sie gemeinsam mit Ihren Mitbewerbern über ein vorgegebenes Thema oder erarbeiten gemeinsam eine Lösung für ein Problem. Auf diese Weise möchte sich der Arbeitgeber einen Eindruck davon verschaffen, wie Sie auftreten, sich verhalten und mit anderen zusammenarbeiten.
Das Herzstück der mündlichen Prüfung ist aber immer das Vorstellungsgespräch. Hier steht im Vordergrund, Sie persönlich kennenzulernen.
Wie war Ihr bisheriger Werdegang? Warum wollen Sie ausgerechnet bei diesem Arbeitgeber als Straßenwärter arbeiten? Wie stellen Sie sich den Berufsalltag vor? Welche beruflichen Ziele möchten Sie erreichen? Welche Eigenschaften, Interessen, Stärken und Schwächen bringen Sie für den Beruf als Straßenwärter mit? Solche Themen werden im Vorstellungsgespräch besprochen.