In einem Bundesamt erledigen die Angestellten Büro- und Verwaltungsarbeiten. Sie kümmern sich um Verwaltungsvorgänge, erstellen Berichte und erarbeiten Verwaltungsvorschriften und -entscheidungen. Möchten Sie in einem Bundesamt tätig werden, müssen Sie nach der Bewerbung einen Einstellungstest bestehen.
Einstellungstest Bundesamt
Für den Einstieg in ein Bundesamt gibt es mehrere Möglichkeiten. So können Sie eine Ausbildung absolvieren oder den Beruf im Rahmen eines dualen Studiums erlernen. Daneben können Sie sich um eine Stelle bewerben, wenn Sie bereits einen Berufsabschluss im Verwaltungswesen haben und Berufserfahrung mitbringen. Auch ein Quereinstieg ist grundsätzlich möglich.
Doch allein mit der Bewerbung und einem kurzen Vorstellungsgespräch ist es nicht getan. Stattdessen durchlaufen Sie ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Dieses soll Ihre fachliche und persönliche Eignung für die Tätigkeit ermitteln und gleichzeitig sicherstellen, dass Sie die beamtenrechtlichen Kriterien erfüllen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie im Einstellungstest bei einem Bundesamt erwartet!
Was genau ist ein Bundesamt eigentlich?
Als Bundesoberbehörde gehört ein Bundesamt zur bundeseigenen Verwaltung. Dabei sind die meisten Bundesämter einem Bundesministerium unmittelbar nachgeordnet. Ihre Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche richten sich danach, welchem Bundesministerium sie unterstehen und zu welchem Zweck sie eingerichtet wurden. Grundsätzlich helfen die Bundesämter als Verwaltungsorgane den verschiedenen Bundesministerien bei der Erfüllung ihres Auftrags.
Oft beschreibt schon der Name das Aufgabengebiet. So sind zum Beispiel das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das Bundesamt für Naturschutz oder das Bundesamt für Verfassungsschutz für genau diese Bereiche zuständig. Neben bekannten Behörden wie dem Umweltbundesamt, dem Statistischen Bundesamt, dem Kraftfahrt-Bundesamt, dem Bundeszentralamt für Steuern oder der Bundesagentur für Arbeit gibt es aber auch Ämter, die weniger bekannt sind. Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie ist ein Beispiel dafür.
Einen Überblick über die verschiedenen Bundesämter und deren Aufgaben können Sie sich können Sie sich auf der Seite deutschland.de verschaffen.
Wie läuft das Auswahlverfahren bei einem Bundesamt ab?
Ausbildungs- und Studienplätze schreiben die Bundesämter im Normalfall schon im Vorjahr aus. Gleichzeitig legen sie ein Zeitfenster fest, in dem Bewerbungen möglich sind. Meist startet die Bewerbungsfrist im Verlauf der zweiten Jahreshälfte für eine Einstellung im Herbst des Folgejahres. Auch Arbeitsplätze für Berufserfahrene schreiben die Bundesämter üblicherweise mit zeitlichem Vorlauf und einer Bewerbungsfrist aus.
Die Stellenanzeigen veröffentlichen die Bundesämter zum einen auf ihren eigenen Internetseiten. Teilweise schalten die Behörden auch Inserate in der Zeitung und in allgemeinen Stellenbörsen. Zum anderen finden sich die Annoncen im Interamt, dem Stellenportal des öffentlichen Dienstes.
Nach Ablauf der Bewerbungsfrist beginnt das Auswahlverfahren. Es umfasst eine Vorauswahl, den schriftlichen Einstellungstest und eine mündliche Prüfung.
Die Vorauswahl
Im Rahmen der Vorauswahl schaut sich die Behörde die eingegangenen Bewerbungen an. Dabei überprüft sie, ob die formalen Kriterien für eine Einstellung erfüllt sind. Zu diesen Kriterien können unter anderem Ihr Schulabschluss, Ihre Noten in einzelnen Schulfächern oder auch Fremdsprachenkenntnisse gehören. Möchten Sie eine Beamtenlaufbahn einschlagen, fallen auch die beamtenrechtlichen Voraussetzungen ins Gewicht. Hier geht es zum Beispiel um Ihr Alter und Ihre Staatsangehörigkeit.
Außerdem achtet die Behörde darauf, ob Ihre Unterlagen vollständig sind und welchen Eindruck Ihre Bewerbung insgesamt vermittelt. Scheinen Sie für eine Einstellung infrage zu kommen, lädt Sie das Bundesamt zum schriftlichen Einstellungstest ein.
Der schriftliche Einstellungstest
Wie und wo der schriftliche Eignungstest stattfindet, ist unterschiedlich. Einige Bundesämter führen die Prüfung selbst in ihren Räumen durch, andere Behörden haben dazu Dienstleister beauftragt. Dann kommen Sie für den Test in ein Prüfungszentrum. Immer öfter wird aber auch ein Online-Test eingesetzt. In diesem Fall nehmen Sie von daheim aus an Ihrem eigenen Computer am Test teil.
In der Einladung teilt Ihnen das Bundesamt am, wann und wo Ihr Einstellungstest stattfindet. Bei einem Online-Test enthält die Einladung den Link zur Testplattform und Ihre Zugangsdaten. Außerdem ist angegeben, bis wann Sie den Test abgelegt haben müssen.
Der Einstellungstest beinhaltet Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Themenbereichen. Auf die Inhalte kommen wir gleich noch zu sprechen.
Je nach Testverfahren sind die Aufgaben und Übungen gebündelt, sodass Sie alle Fragen hintereinander durcharbeiten. Ist der Test umfangreicher, ist er in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Zwischen den Einzeltests gibt es dann meist kurze Pausen. Der übliche Rahmen für den schriftlichen Eignungstest liegt bei zwei bis vier Stunden.
Wenn alle eingeladenen Bewerber:innen den Einstellungstest abgelegt haben, wertet das Bundesamt die Testergebnisse aus. Meistens wird dabei eine Rangliste erstellt, in die die Ergebnisse eingeordnet werden. Je besser Ihre Leistungen waren, desto weiter vorne stehen Sie in der Rangliste.
Haben Sie bestanden und ist Ihre Platzierung gut genug, sind Sie eine Runde weiter. Dann lädt Sie das Bundesamt zum mündlichen Teil des Auswahlverfahrens ein.
Die mündliche Prüfung
Für die mündliche Prüfung kommen Sie in das Bundesamt. Gab es zuvor einen Online-Test, kann es sein, dass jetzt noch einmal ein schriftlicher Einstellungstest stattfindet. Dieser Test nennt sich Re-Test und soll Ihre Leistungen bestätigen. Das Bundesamt kann auf diese Weise sicherstellen, dass Sie beim Online-Test nicht gemogelt haben.
Das Herzstück im mündlichen Teil ist ein Einzelgespräch. Das Bundesamt möchte Sie nun persönlich kennenlernen, Ihre Motivation überprüfen und etwas über Ihre beruflichen Ziele erfahren. Außerdem möchte es sich einen Eindruck davon verschaffen, wie Sie auftreten und sich verhalten. Letztlich soll das Vorstellungsgespräch klären, warum Sie in diesem Bundesamt arbeiten wollen und welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Eigenschaften Sie dafür mitbringen.
Je nach Bundesamt, Position und Laufbahn können zum Interview noch Aufgaben aus dem Assessment-Center dazukommen. Dabei kann es sich um Rollenspiele, Gruppenaufgaben oder eine Diskussionsrunde handeln. Manchmal nennt Ihnen die Behörde auch ein Thema, zu dem Sie einen kurzen Vortrag halten sollen.
Haben Sie auch den mündlichen Abschnitt erfolgreich hinter sich gebracht, wertet das Bundesamt die Ergebnisse erneut aus. Ist das Auswahlverfahren abgeschlossen, steht die endgültige Rangliste fest. Dann erfahren Sie, ob Sie eingestellt werden.
Welche Inhalte hat der Einstellungstest bei einem Bundesamt?
Durch den Einstellungstest möchte das Bundesamt herausfinden, ob Sie fachlich und persönlich für den Beruf geeignet sind. Spezifisches Fachwissen zum Verwaltungswesen und Büromanagement fragt der Test aber nicht ab.
Zwar sollten Sie durchaus etwas Verwaltungswissen mitbringen. Schließlich wollen Sie in einem Bundesamt arbeiten. Deshalb sollten Sie dessen Aufgaben und Zuständigkeiten kennen und sich für Verwaltungsabläufe, Gesetze und Vorschriften interessieren. Doch Interna, die tief ins Detail gehen, können Sie als Bewerber:in noch gar nicht wissen.
Der Eignungstest befasst sich mit allgemeinen Grundlagen und Kompetenzen. Es geht um wesentliche Kenntnisse und Fähigkeiten, die bei der Arbeit in einem Bundesamt unverzichtbar sind. Aus diesem Grund behandeln die Fragen und Aufgaben im Test vor allem diese Bereiche:
Deutsch und Mathematik
Anträge, Formulare, Bescheide, Akten, Gesetzestexte, Richtlinien, Auskünfte: Bei Verwaltungsabläufen und Büroarbeiten ist die Sprache ein zentrales Werkzeug. Deshalb müssen Sie Deutsch in Wort und Schrift sicher beherrschen. Im Einstellungstest eines Bundesamtes nehmen Fragen dazu viel Raum ein. Bei den Aufgaben geht es um Dinge wie:
- Einstellungstest Komplettkurs für alle Berufe
- Aktuelle Fragen aus diesem Jahr
- Alle Testfelder vorhanden
- Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
- Online sofort durchführbar
- über 4500 aktuelle Fragen und Antworten
- Rechtschreibung
- Grammatik
- Zeichensetzung
- Wortschatz
- Textverständnis
- Ausdrucksvermögen
Zusätzlich zu Fragen schreiben Sie manchmal auch ein Diktat oder einen Aufsatz. Außerdem kommen häufig Aufgaben vor, die Ihre Englischkenntnisse überprüfen. Denn in einem Bundesamt arbeiten Sie oft mit Stellen aus dem Ausland zusammen oder setzen Richtlinien um, die EU-weit gelten. Ein Bundesamt erwartet deshalb häufig zumindest Grundkenntnisse in Englisch.
Ein weiterer fester Bestandteil eines Verwaltungsberufs sind das Rechnungs-, das Finanz- und das Haushaltswesen. Auch im Umgang mit Zahlen sollten Sie daher fit sein. Der Eignungstest überprüft mathematische Grundlagen. So sind die Grundrechenarten, Textaufgaben, der Dreisatz und das Rechnen mit Brüchen, Zinsen und Prozenten typische Themen.
Allgemeinwissen
Durch Fragen zum Allgemeinwissen kann das Bundesamt zum einen Ihren allgemeinen Bildungsstand beurteilen. Zum anderen kann es Rückschlüsse darauf ziehen, wie aufgeschlossen und interessiert Sie sind.
Sind Sie neugierig und lernbereit? Verfolgen Sie das aktuelle Geschehen? Stehen Sie verschiedenen Themen offen gegenüber? Für einen Arbeitgeber sind solche Aspekte wichtig. Denn die Behörde geht davon aus, dass Sie im Beruf genauso bereit sein werden, dazuzulernen und sich stetig weiterzuentwickeln, wie im Privaten.
Im Einstellungstest können die Fragen zum Allgemeinwissen ein sehr breites Spektrum abdecken. Politik, Landeskunde, deutsche Geschichte und interkulturelles Wissen werden auf jeden Fall vertreten sein. Dazu können Fragen aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen, angefangen bei Erdkunde über Technik und die Naturwissenschaften bis hin zu Musik, Literatur und Sport.
Außerdem können einige Fragen Ihr Fachwissen abfragen. Hier geht es dann zum Beispiel um Fachausdrücke, wichtige Verwaltungsabläufe oder organisatorische Strukturen.
Logisches Denken
Inhalte zu erfassen, Muster zu erkennen, Zusammenhänge herzustellen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, ist eine wichtige Fähigkeit. Denn sie schafft die Basis, um Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen.
Der Einstellungstest beinhaltet Logikaufgaben aus dem sprachlichen, numerischen, abstrakten, visuellen und kreativen Bereich. So füllen Sie zum Beispiel Zahlenfelder auf, setzen Buchstabenreihen fort, vervollständigen Analogien oder spüren fehlerhafte Figuren auf. Auch Übungen mit Symbolfeldern, Faltvorlagen und Würfeln sind typisch. Weitere Klassiker sind logische Schlussfolgerungen, Flussdiagramme und Sprachsysteme.
Konzentrationsvermögen und Bearbeitungsgeschwindigkeit
In einem anderen Abschnitt vom Einstellungstest geht es um Ihre Leistungsfähigkeit. Die Aufgaben sollen zum einen zeigen, wie gut Sie mit Druck und Stress zurechtkommen. Zum anderen prüfen die Übungen, ob Sie aufmerksam, sorgfältig und systematisch vorgehen.
Gängige Aufgaben bestehen darin, dass Sie Wörter sortieren, Listen und Tabellen abgleichen oder Daten zuordnen. Manchmal sollen Sie sich Stadtpläne, Steckbriefe oder andere Inhalte einprägen und später Fragen dazu beantworten. Andere Übungen sehen vor, dass Sie sich Begriffe mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben oder einer vorgegebenen Endung überlegen sollen.
Die Testfragen in diesem Abschnitt sind eigentlich ziemlich einfach. Könnten Sie sich für Ihre Antworten Zeit lassen, wären sie kein Problem. Die Herausforderung besteht aber darin, dass die Zeit sehr knapp bemessen ist und Sie durch die Hektik zu Flüchtigkeitsfehlern verleiten kann.
Wie kann ich mich auf den Einstellungstest in einem Bundesamt vorbereiten?
Welche Aufgaben drankommen und welche Inhalte die Fragen haben werden, können Sie natürlich nicht wissen. Trotzdem können und sollten Sie sich gut auf den Einstellungstest vorbereiten.
In jedem Testfeld gibt es bestimmte Aufgabenarten, die fast immer vertreten sind. Ihre Vorbereitung sollte darauf abzielen, sich mit den gängigen Aufgabentypen vertraut zu machen. Wenn Sie wissen, wie die einzelnen Übungen funktionieren, können Sie sich Ihre Lösungsstrategie zurechtlegen.
Zusätzlich dazu sollten Sie die Nachrichten verfolgen, um über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden zu bleiben. Informieren Sie sich außerdem gründlich über das Bundesamt und Ihren künftigen Aufgabenbereich. Mit Quizzen können Sie Ihre Allgemeinbildung auf unterhaltsame Art trainieren. Damit sollten Sie für ein erfolgreiches Abschneiden beim Einstellungstest im Bundesamt gut gerüstet sein.
Beispielfragen aus dem Einstellungstest in einem Bundesamt
1. Welche Schreibvarianten sind korrekt?
2. Bitte bilden Sie Wörter aus den nachstehenden Buchstaben.
KNOLATEVRIEN
SOCKHLAOED
WGERUNMER
SEEMHCNNAN
PANZRAMI
3. Bitte vervollständigen Sie die Zahlenreihe.
7 9 3 5 ? ?
a) 1 8
b) 2 9
c) -1 1
d) 0 3
4. Eine Rechnung beläuft sich auf 895 Euro. Hätte Her Müller sie unmittelbar bezahlt, hätte er 3% Skonto abziehen können. Allerdings hatte er die Rechnung übersehen und muss nun 5% Zuschlag bezahlen. Wie viel muss Herr Müller jetzt bezahlen? Und wie groß ist die Differenz zwischen dem Betrag nach Abzug des Skontos und dem jetzigen Rechnungsbetrag?
5. Wenn Frau Maier nicht wäre, wäre Herr Schmidt am kürzesten hier beschäftigt. Herr Klein und Frau Müller wurden zur gleichen Zeit eingestellt. Frau Fischer ist nicht kürzer hier beschäftigt als Frau Müller, aber Herr Klein ist etwas kürzer hier als Frau Fischer. Wer hat die meisten Dienstjahre absolviert?
a) Frau Maier
b) Herr Schmidt
c) Herr Klein
d) Frau Müller
e) Frau Fischer
f) keine eindeutige Lösung möglich
6. Welcher der folgenden Herren war kein Bundespräsident, der der CDU angehörte?
a) Karl Carstens
b) Heinrich Lübke
c) Richard von Weizsäcker
d) Theodor Heuss
7. Was besagt Artikel 3 (3) des Grundgesetzes?
a) Die Würde des Menschen ist unantastbar.
b) Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache usw. benachteiligt oder bevorzugt werden.
c) Ehe und Familie stehen unter besonderem Schutz der staatlichen Ordnung.
d) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
8. In Deutschland hat der Euro als alleiniges Zahlungsmittel die Deutsche Mark abgelöst. In welchem Jahr?
a) 1999
b) 2000
c) 2001
d) 2002
9. Die Landeshauptstadt von Brandenburg ist … ?
a) Frankfurt an der Oder
b) Potsdam
c) Oranienburg
d) Cottbus
10. Wer schrieb das Lustspiel „Minna von Barnhelm”?
a) Kleist
b) Schiller
c) Lessing
d) Schlegel
Einstellungstest Bundesamt Lösungen:
1.) b, c
2.) Klaviernoten, Schokolade, Regenwurm, Schneemann, Marzipan
3.) c (Lösung plus 2, minus 6)
4.) b
5.) e
6.) d
7.) b
8.) d
9.) b
10.) c