Was früher der Bundesgrenzschutz war, ist heute die Bundespolizei. Wenn Sie hier eine Ausbildung absolvieren möchten, können Sie sich das ganze Jahr über bewerben. Erfüllen Sie die formalen Voraussetzungen für die Einstellung in den mittleren Polizeivollzugsdienst, bekommen Sie eine Einladung zur Teilnahme am Auswahlverfahren. Der Einstellungstest gliedert sich in vier Abschnitte und überprüft Ihre Eignung für den Bundesgrenzschutz.
Bundesgrenzschutz Ausbildung: Der Einstellungstest
Im Mai 1951 wurde der Bundesgrenzschutz als Sonderpolizei des Bundes gegründet. Ursprünglich bestand sein alleiniger Auftrag darin, die Grenzen zu sichern und zu schützen. Dafür war er auch militärisch ausgebildet und ausgestattet. Doch im Laufe der Zeit kamen immer mehr Aufgaben aus dem Bereich der Schutzpolizei dazu. Während der Bundesgrenzschutz flächendeckend ausgebaut wurde, erhielt er außerdem die Befugnis für kriminalpolizeiliche Ermittlungen.
Ein Teil des Bundesgrenzschutzes wechselte ab 1956 in die damals neu gegründete Bundeswehr. In der weiteren Entwicklung wurden verschiedene Behörden in den Bundesgrenzschutz integriert, so zum Beispiel die Bahnpolizei der Deutschen Bundesbahn. Die Grenzschutzverwaltungen und die Grenzschutzkommandos wurden als Grenzschutzpräsidium zusammengelegt.
Heute übernehmen Bundespolizist:innen viele wichtige und spannende Aufgaben. So sichern sie zum Beispiel Bahnhöfe, Seehäfen und Flughäfen, schützen Einrichtungen und Gebäude und übernehmen Grenzkontrollen. Die Bundespolizei ist an Land, zu Wasser und in der Luft im Einsatz.
Bei Ermittlungen, Fahndungen und Kontrollen arbeitet die Bundespolizei eng mit den Landespolizeien und anderen Sicherheitsbehörden zusammen. Außerdem beteiligt sie sich an grenzüberschreitenden Einsätzen, etwa im Rahmen von internationalen Missionen der EU oder der Vereinten Nationen. Für Sonderaufgaben gibt es Spezialeinheiten wie die GSG9.
Möchten Sie Bundespolizist:in werden, können Sie ganzjährig eine Online-Bewerbung abgeben. Um zu testen, ob Sie für den Job geeignet sind, lädt Sie die Bundespolizei daraufhin zu einem umfangreichen Auswahlverfahren ein.
Der Einstellungstest für eine Ausbildung beim ehemaligen Bundesgrenzschutz
Der Einstellungstest der Bundespolizei nennt sich offiziell Eignungsauswahlverfahren oder kurz EAV. Nach Eingang Ihrer Bewerbung prüft der Auswahldienst, ob Sie die formalen Voraussetzungen für eine Einstellung erfüllen. Außerdem sichtet er Ihren Lebenslauf, Ihre Schulzeugnisse und Ihre ärztlichen Unterlagen. Scheinen Sie für den Job geeignet, lädt Sie die Bundespolizei zum Einstellungstest ein.
Das Eignungsauswahlverfahren führt die Bundespolizei in ihren sieben Aus- und Fortbildungszentren und direkt in der Bundespolizeiakademie in Lübeck durch. Wo Ihre Prüfung stattfindet, teilt Ihnen die Bundespolizei im Einladungsschreiben mit. Die Auswahlprüfung verteilt sich dann auf zwei bis drei Tage. Damit Sie nur eine Anreise haben, können Sie während des Tests kostenfrei bei der Bundespolizei übernachten.
Im mittleren Polizeivollzugsdienst sind Sie direkt im Geschehen. Neben Intelligenz und einer starken Persönlichkeit brauchen Sie deshalb auch körperliche Fitness und eine stabile Gesundheit. Ob Sie alles mitbringen, um die Anforderungen und Belastungen des Berufsalltags bewältigen zu können, stellt sich beim Einstellungstest heraus. Er gliedert sich in vier Teile:
Schriftlicher Test in Form eines Diktats
Einen großen Teil der Arbeitszeit verbringen Sie als Bundespolizist:in mit Büroarbeit am Schreibtisch. Doch wenn Sie mit Berichten, Anzeigen, Protokollen, Richtlinien und anderen Schriftstücken hantieren, müssen Sie die deutsche Sprache sicher beherrschen.
Als Test für Ihre Sprachkenntnisse schreiben Sie im Auswahlverfahren ein Diktat. Der Text ist ungefähr 180 bis 250 Wörter lang und der Ablauf ist so, wie Sie es von Diktaten aus der Schule kennen. Im Diktat geht es in erster Linie um Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik. Wenn Sie sich auf den Einstellungstest vorbereiten, sollten Sie deshalb vor allem diese Themen wiederholen:
- Groß- und Kleinschreibung
- Zusammen- und Getrenntschreibung
- S- und Doppellaute
- Schreibung nach dem Wortstamm-Prinzip (z.B. „anlässlich“ als Ableitung von „Anlass“)
- Komma-Regeln
Sprachlich liegt der Text in etwa auf dem Niveau eines Zeitungsartikels. Deshalb können Sie mit Artikeln aus der Zeitung gut üben. Die Bundespolizei stellt auf ihrer Webseite ebenfalls ein Übungsdiktat bereit.
Sporttest
Um den körperlichen Belastungen im Berufsalltag gewachsen zu sein, müssen Sie sportlich und topfit sein. Ihre körperliche Leistungsfähigkeit testet die Bundespolizei in einer Sportprüfung, die drei Disziplinen enthält:
1. Koordinations-Test
Für den Koordinations-Test ist ein Übungsfeld aufgebaut. Eine Seite bildet eine Turnmatte. An den drei anderen Seiten stehen Trainingshilfen. Die Trainingshilfen bestehen aus zwei senkrechten Stangen, die mit einer Querstange verbinden sind. Optisch erinnern die Geräte deshalb an ein kleines Reck. In der Mitte des Feldes liegt ein Medizinball.
- Sie starten mit einer Rolle vorwärts über die Turnmatte.
- Anschließend sprinten Sie zum Medizinball, laufen linksseitig um ihn herum zur ersten Trainingshilfe, springen darüber und tauchen unter der Trainingshilfe hindurch zurück aufs Feld.
- Danach laufen Sie wieder links um den Medizinball herum, springen über die zweite Trainingshilfe und tauchen unter ihr durch.
- Dann umlaufen Sie den Medizinball erneut, springen über die dritte Trainingshilfe und krabbeln unter ihr durch.
- Zum Schluss laufen Sie ein letztes Mal linksseitig um den Medizinball herum und sprinten über die Turnmatte hinweg ins Ziel.
Beim Koordinations-Test kommt es zum einen auf Schnelligkeit und zum anderen auf Geschicklichkeit und Konzentration an. Je schneller Sie den Durchlauf schaffen, desto besser ist Ihre Wertung. Dabei müssen Sie aber die Reihenfolge einhalten und dürfen den Medizinball nicht berühren. Die Trainingshilfen können Sie berühren und verschieben. Fällt eine Trainingshilfe um, müssen Sie diese aber wieder aufstellen. Ihre Zeit läuft dabei weiter.
2. Pendellauf
Für den Pendellauf sind zwei Kästen im Abstand von zehn Metern aufgestellt. Sie stehen in Schrittstellung neben einem Kasten und legen Ihre Hand darauf ab. Auf Startkommando sprinten Sie zum anderen Kasten, berühren diesen und rennen zum ersten Kasten zurück. Auf diese Weise pendeln Sie insgesamt zweimal zwischen den Kästen hin und her, sodass Sie zusammen 40 Meter zurücklegen.
3. 12-Minuten-Lauf
Beim 12-Minuten-Lauf handelt es sich um einen Ausdauerlauf, der auch als Cooper-Test bekannt ist. Dafür ist in der Halle ein Rechteck markiert. Sie laufen im Uhrzeigersinn zwölf Minuten lang die 100 Meter langen Runden. Nach Ablauf der Zeit werden Ihre zurückgelegten Runden gezählt.
Bei dem Lauf müssen Sie eine bestimmte Distanz schaffen. Gleichzeitig ist wichtig, dass Sie die ganze Zeit über in Bewegung bleiben. Sie können zwar zwischendurch zügig weitergehen, um zu verschnaufen. Bleiben Sie aber stehen, ist die Übung beendet und in die Wertung fließt nur die Strecke ein, die Sie bis dahin zurückgelegt hatten.
Die Wertung
Bei jeder Disziplin können Sie bis zu fünf Punkte erreichen. Kommen Sie insgesamt auf mindestens sechs Punkte und haben dabei keine Übung mit null Punkten beendet, haben Sie den Sporttest bestanden.
Mündlicher Test
Haben Sie das Diktat und den Sporttest erfolgreich gemeistert, geht es mit dem mündlichen Teil weiter. Hier steht im Mittelpunkt, Sie näher kennenzulernen und Ihre persönliche Eignung für den Polizeidienst zu ermitteln. Dazu führen Sie ein Vorstellungsgespräch mit drei bis vier Prüfern.
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Die Prüfer werden Sie zu Ihrer Motivation und Ihren beruflichen Zielen befragen. Außerdem werden sie auf Ihren bisherigen Werdegang, Ihre Eigenschaften und Ihre Stärken und Schwächen zu sprechen kommen. Letztlich sind es also die typischen Fragen in einem Jobinterview.
Zusätzlich dazu sollten Sie auf Fragen zur Bundespolizei als Behörde, zu staatlichen Strukturen, zur deutschen Geschichte und zur Tagespolitik vorbereitet sein. Auch situative Fragen können vorkommen. Dazu schildern Ihnen die Prüfer verschiedene Situationen und Sie sollen erläutern, wie Sie in solchen Situationen reagieren oder sich verhalten würden.
Es kann durchaus vorkommen, dass Sie die eine oder anderen Frage nicht beantworten können. Lassen Sie sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Die Prüfer stellen bewusst solche Fragen, um Ihre Belastbarkeit zu testen. Im Dienstalltag müssen Sie schließlich auch in der Lage sein, trotz Stress und Anspannung besonnen vorzugehen.
Ärztliche Untersuchung
Für die Tätigkeit als Bundespolizist:in brauchen Sie eine stabile Gesundheit. Deshalb sieht der letzte Abschnitt des Einstellungstests eine gründliche Untersuchung vor, bei der der Arzt Ihre jetzige und langfristige Polizeidiensttauglichkeit ermittelt.
Der medizinische Check umfasst verschiedene Einzeluntersuchungen. Dazu gehören unter anderem ein Seh- und ein Hörtest, ein Belastungs-EKG und ein Bluttest. Außerdem kontrolliert der Arzt Ihr Gebiss, testet Ihre Beweglichkeit und Ihre Reflexe und rechnet Ihren BMI aus. Im Gespräch befragt er Sie zu Vorerkrankungen, Verletzungen, Allergien und Ihrer Krankengeschichte im Allgemeinen. Mit der ärztlichen Untersuchung ist das Auswahlverfahren abgeschlossen.
Nach dem Einstellungstest beim früheren Bundesgrenzschutz
Das Eignungsauswahlverfahren der Bundespolizei basiert auf dem K.O.-Prinzip. Sie müssen also jede einzelne Prüfung bestehen, damit Sie mit dem nächsten Abschnitt weitermachen können. Scheitern Sie an einem Einzeltest, gilt der ganze Einstellungstest als nicht bestanden und Sie scheiden aus dem laufenden Verfahren aus. Wie es für Sie läuft, wissen Sie deshalb die ganze Zeit über.
Haben Sie das ganze EAV erfolgreich hinter sich gebracht, nennen Ihnen die Prüfer Ihr vorläufiges Ergebnis. Ob Sie eingestellt werden, entscheidet sich aber erst später. Denn zum einen muss die Bundespolizei noch die Auswertung der ärztlichen Untersuchung abwarten.
Zum anderen erstellt die Bundespolizei anhand der Ergebnisse vom Einstellungstest eine Rangliste und erteilt die Zusagen in der Reihenfolge dieser Rangliste. Werden zum Beispiel 50 Bewerber:innen eingestellt, bekommen diejenigen eine Zusage, die die ersten 50 Plätze in der Rangliste belegen. Allerdings steht die endgültige Rangliste erst fest, wenn alle Bewerber:innen für den jeweiligen Einstellungstermin an der Eignungsprüfung teilgenommen haben.
Hat es nicht mit einer Zusage geklappt, weil Sie durchgefallen sind oder zu weit hinten in der Rangliste standen, können Sie sich für den nächsten Einstellungstermin neu bewerben. Dann fängt das ganze Verfahren noch einmal ganz von vorne an.
Die Alternativen zu einer Ausbildung im mittleren Dienst der Bundespolizei
Eine Ausbildung im mittleren Dienst ist nur eine Möglichkeit, um beim früheren Bundesgrenzschutz einzusteigen. Eine andere Möglichkeit ist ein Studium im gehobenen Dienst. Im gehobenen Dienst übernehmen Sie anspruchsvollere Aufgaben und befassen sich mit Themen wie Einsatzlehre, Politik, den Rechtswissenschaften und Psychologie.
Auch für einen Studienplatz nehmen Sie am Auswahlverfahren teil. Dabei ist der Einstellungstest umfangreicher als der Test für eine Ausbildung im mittleren Dienst. Er dauert bis zu vier Tage lang. Der Sporttest und die ärztliche Untersuchung sind identisch.
Der schriftliche Test hingegen gliedert sich in zwei Teile. So schreiben Sie als Deutschtest zunächst einen Aufsatz. Anschließend folgt ein Intelligenz-Struktur-Test. Dahinter verbirgt sich ein Computertest mit Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Bereichen von Allgemeinwissen über Mathematik und Politik bis hin zu Logik und Konzentrationsfähigkeit.
Der mündliche Test ist ebenfalls umfangreicher. Er beginnt mit einer Gruppendiskussion. Danach halten Sie einen kurzen Vortrag zu einem vorgegebenen Thema. Als letzter Abschnitt der mündlichen Prüfung findet das Vorstellungsgespräch statt, das an Ihren Kurzvortrag anknüpft.
Daneben gibt es bei der Bundespolizei mit dem höheren Dienst noch eine dritte Laufbahn. Für diese Laufbahn besteht der Einstellungstest aus einem Assessment-Center, das sich auf zwei Tage verteilt. Einstellungen in den höheren Dienst nimmt die Bundespolizei aber nur nach Bedarf vor. Deshalb gibt es keine festen Einstellungstermine. Stattdessen werden die Stellen ausgeschrieben. Für einen Einstieg in diese Laufbahn brauchen Sie in aller Regel ein abgeschlossenes Studium und Berufspraxis.
Beispielfragen aus dem Bundesgrenzschutz Einstellungstest
1. Bitte korrigieren Sie den Text.
Der Umweltschutz wird immer wichtiger, denn nicht nur die Klimaerwärmung wird zu einem zunehmend grossem Problem, auch die Rohstoffe neigen sich allmehlich dem ende zu. Daher muß der Focus langfristig auf regenerativen Energein liegen, hierzu gehören beispielsweise Holz, Windkraft oder Solarenergei. Allerdings kann auch jeder einzelne Bürger etwas für die Umwelt tun. Dies fängt schon im kleinen an, etwa, das das Auto nur dann zum Einsatz kommt, wenn es wirklich notwendig ist und für kurzere Strecken auch mal auf das Fahrrad zugegriffen oder die Strecke zu Fuss zurückgelegt wird.
2. Welche Schreibvarianten sind zulässig?
3. Wenn von 80 Kandidaten 28 den ersten Prüfungsteil nicht bestehen, um wie viel Prozent hat sich dann die Teilnehmerzahl verringert?
Lösung: _________?
4. Wenn es Jochen nicht gäbe, hätte Robert das beste Testergebnis erzielt. Maria und Beate kamen auf die gleiche Punktzahl. Tom war nicht besser als Daniel. Maria hat mehr Punkte erzielt als Tom. Wer hat am schlechtesten abgeschnitten?
a) Jochen
b) Robert
c)Maria
d) Beate
e) Tom
f) Daniel
g) keine eindeutige Lösung möglich
5. Wer löste Johannes Rau als Bundespräsident ab?
a) Richard von Weizsäcker
b) Horst Köhler
c) Roman Herzog
d) Karl Carstens
6. Welcher der folgenden Staaten grenzt nicht an die Bundesrepublik Deutschland?
a) Luxemburg
b) Belgien
c) Niederlande
d) Liechtenstein
7. Welcher der folgenden Staaten ist kein Mitglied der NATO?
a) Estland
b) Ukraine
c) Lettland
d) Litauen
8. Wie viele Nachbarstaaten hat Deutschland?
a) 7
b) 8
c) 9
d) 10
9. Welches Instrument registriert die Erschütterungen eines Erdbebens?
a) Geigerzähler
b) Seismograph
c) Transformator
d) Zyklotron
10. Wer war der Autor von “Der zerbrochene Krug”?
a) Kleist
b) Goethe
c) Schiller
d) Lessing
Einstellungstest Bundesgrenzschutz Lösungen:
1.) Der Umweltschutz wird immer wichtiger, denn nicht nur die Klimaerwärmung wird zu einem zunehmend großen Problem, auch die Rohstoffe neigen sich allmählich dem Ende zu. Daher muss der Fokus langfristig auf regenerativen Energien liegen, hierzu gehören beispielsweise Holz, Windkraft oder Solarenergie. Allerdings kann auch jeder einzelne Bürger etwas für die Umwelt tun. Dies fängt schon im Kleinen an, etwa, dass das Auto nur dann zum Einsatz kommt, wenn es wirklich notwendig ist und für kürzere Strecken auch mal auf das Fahrrad zugegriffen oder die Strecke zu Fuß zurückgelegt wird.
2.) a,b
3.) 35%
4.) e
5.) b
6.) d
7.) b
8.) c
9.) b
10.) a