
Der EMS findet einmal jährlich statt.
Das Kürzel EMS steht für Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz. Es handelt sich um einen fachspezifischen Test, der die Studieneignung für ein Medizinstudium erfassen soll. Die Ergebnisse beim EMS entscheiden darüber, wie die Studienplätze in der Humanmedizin, der Chiropraktik, der Veterinärmedizin und der Zahnmedizin vergeben werden.
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Für den EMS ist das Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik (ZTD) an der schweizerischen Universität Freiburg verantwortlich, das den Eignungstest im Auftrag der Swissuniversities, der Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, durchführt. Im Rahmen des Auswahlverfahrens wird der Test als Kriterium für die Zulassung zum Medizinstudium eingesetzt.
Sie nehmen am EMS teil, wenn Sie sich an den Universitäten in Basel, Bern, Freiburg oder Zürich angemeldet haben. Der Test findet dezentral an neun Testorten einmal pro Jahr Anfang Juli statt.
Möchten Sie in Genf, Lausanne oder Neuenburg Medizin studieren, brauchen Sie den EMS nicht zu absolvieren. Denn an diesen Unis gibt es keine Beschränkungen bei der Zulassung zum Medizinstudium.
Wie ist der EMS aufgebaut?
Der Eignungstest für das Medizinstudium EMS testet kognitive Fähigkeiten. Es geht dabei um die Fertigkeiten, die Sie brauchen, um erfolgreich Medizin studieren zu können. Dazu gliedert sich der EMS in neun Aufgabengruppen, die Sie nacheinander bearbeiten:
Aufgabengruppe | Bearbeitungszeit | Worum geht’s? |
Muster zuordnen | 16 Minuten | Bildausschnitte erkennen |
Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis | 45 Minuten | Fragen zu medizinischen Kurztexten beantworten |
Objekte im Raum | 10 Minuten | Bestimmen, wie Würfel gedreht und gekippt wurden |
Quantitative und formale Probleme | 45 Minuten | Fragen zu Formeln, Einheiten und Werten beantworten |
Einprägephase
Figuren merken Fakten lernen |
4 Minuten 6 Minuten |
|
Das erste Testheft wird eingesammelt und das zweite Testheft ausgeteilt. | ||
Textverständnis | 45 Minuten | Fragen zu komplexen Texten beantworten |
Wiedergabephase
Figuren Fakten |
5 Minuten 6 Minuten |
Eingeprägte Figuren und Fakten wiedergeben |
Diagramme und Tabellen | 45 Minuten | Diagramme und Tabellen auswerten |
Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten | 8 Minuten | Symbole oder Zeichen in Listen markieren |
Die ersten acht Gruppen beinhalten jeweils 18 Aufgaben. Dabei werden alle Aufgaben als Multiple-Choice-Fragen gestellt. Sie müssen selbst keine Lösungen formulieren, sondern kreuzen die richtige Antwort aus fünf vorgegebenen Lösungsvorschlägen an. Die Aufgaben sind so aufgebaut, dass ihr Schwierigkeitsgrad steigt. Während die ersten Aufgaben einer Gruppe noch einfacher sind, werden die folgenden Fragen also zunehmend schwieriger.

- Einstellungstest Komplettkurs für alle Berufe
- Aktuelle Fragen aus diesem Jahr
- Alle Testfelder vorhanden
- Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
- Online sofort durchführbar
- über 4500 aktuelle Fragen und Antworten
Für die Aufgabe „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“ bekommen Sie ein separates Antwortblatt mit insgesamt 1.600 Zeichen. Davon müssen Sie die Symbole durchstreichen, die die jeweilige Aufgabenstellung nennt.
Ihre Antworten tragen Sie nicht direkt in den beiden Testheften, sondern in den Antwortbögen ein. Für die Auswertung werden auch nur die Antwortbögen berücksichtigt. In jeder Aufgabengruppe können Sie maximal 18 Punkte erreichen, die Höchstpunktzahl beträgt demnach 162 Punkte.
Wie kann ich mich auf den EMS vorbereiten?
Der EMS ist ein kognitiver Fähigkeitstest und kein Wissenstest. Sie können deshalb nicht dafür üben, indem Sie Wissen auswendig lernen. Aber das macht nichts. Denn bei der Vorbereitung geht es in erster Linie darum, dass Sie sich mit den unterschiedlichen Aufgabenarten vertraut machen.
Schauen Sie sich die einzelnen Aufgabentypen gut an und lösen Sie Beispielaufgaben. Prägen Sie sich auch ein, wie die Aufgabenstellungen formuliert werden. Dadurch wissen Sie, worum es geht, und können sich Ihre Strategie zurechtlegen, wie Sie beim Lösen am besten vorgehen. Gleichzeitig sparen Sie beim eigentlichen Text dann wertvolle Zeit. Sie werden sehen, dass Ihnen die Aufgaben immer leichter von der Hand gehen werden, je öfter Sie solche Übungen durchgearbeitet haben.
Auf der Webseite von Swissuniversities finden Sie einige Beispielaufgaben. Als weitere Übungsmaterialien sind frühere Eignungstests im Buchhandel erhältlich. Im Internet finden Sie ebenfalls Informationen und Musterbeispiele. Und natürlich haben wir für Sie ebenfalls verschiedene Testmodule bereitgestellt, mit denen Sie für den EMS trainieren können.
Anfangs können Sie sich ruhig etwas mehr Zeit lassen. Denn wichtig ist zunächst, dass Sie verstehen, wie die jeweiligen Aufgaben überhaupt funktionieren. Danach sollten Sie aber unter realen Bedingungen üben. Denn der EMS ist auch ein Belastungstest unter Zeitdruck. Stellen Sie sich deshalb eine Stoppuhr auf und versuchen Sie, die Aufgaben im vorgegebenen Zeitfenster zu schaffen.
Wie werden die Testergebnisse ermittelt?
Bei der Auswertung der Testergebnisse sind zwei Werte relevant. Diese sind der Test-Prozentrang (TP) und der mittlere Rangplatz aller Aufgabengruppen (MR).
Der TP berechnet sich auf Basis der Punktzahl aller Teilnehmer und gibt als Prozentsatz an, wie viele Teilnehmer ein genauso gutes oder schlechteres Ergebnis erzielt haben. Beträgt der TP zum Beispiel 80, bedeutet das, dass das Testergebnis von 80 Prozent der Teilnehmer gleich gut oder schlechter war, während 20 Prozent besser beim EMS abgeschnitten haben.
Anhand des TP legt die Kommission jeweils einen Grenzwert für die Zulassung fest. Liegt Ihr Testergebnis über diesem Grenzwert, bekommen Sie einen Studienplatz. Haben Sie genau den Grenzwert erzielt, wird der MR angewendet, wenn es mehr gleich gute Teilnehmer als freie Studienplätze gibt.
Der MR ergibt sich individuell für jeden Teilnehmer durch den Platz in der Rangliste, den er über alle Aufgabengruppen hinweg erreicht hat. Zusätzlich zur Punktezahl wird dabei auch berücksichtigt, wie viele Punkte die anderen Testteilnehmer in den Aufgabengruppen erzielt haben. Je niedriger Ihr MR ist, desto besser haben Sie abgeschnitten. Bei gleichem TP am Grenzwert entscheidet die bessere Platzierung in der Rangliste darüber, ob Sie zum Studium zugelassen werden.
Können Sie Ihr Studium im selben Jahr nicht antreten, können Sie Ihr Testergebnis ins Folgejahr mitnehmen. Allerdings ist dann nicht garantiert, dass Sie einen Studienplatz bekommen. Denn je nachdem, wie groß die Nachfrage nach Studienplätzen ist, können sich die Grenzwerte im nächsten Jahr ändern. Andersherum können Sie den EMS im nächsten Jahr wiederholen, wenn Sie im ersten Anlauf nicht bestanden haben.
Wann erfahre ich mein Testergebnis?
Die Hochschule, an der Sie sich angemeldet haben, informiert Sie Anfang August darüber, ob es mit einem Studienplatz geklappt hat oder ob nicht. Haben Sie eine Zusage bekommen, müssen Sie der Hochschule innerhalb einer bestimmten Frist mitteilen, ob Sie das Studium antreten wollen.
Hat Ihr Testergebnis für ein Medizinstudium nicht ausgereicht, können Sie sich für einen anderen Studiengang einschreiben. Ausgenommen davon sind nur Studienfächer, bei denen ein besonderes Zulassungsverfahren angewendet wird.