Der Einstellungstest beim Zoll gliedert sich in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil.
Eine Laufbahn beim Zoll klingt für viele interessant. Denn sie geht nicht nur mit einem sicheren Job als Beamtin oder Beamter einher, sondern bietet auch einen spannenden Arbeitsplatz mit einem vielseitigen Aufgabenbereich. Dabei ist der Einstieg sowohl im mittleren als auch im gehobenen Dienst möglich. Doch Voraussetzung für eine Karriere beim Zoll ist, dass Sie den Einstellungstest bestehen.
Einstellungstest Zoll
Von klassischen Dienstleistungen bis hin zu hoheitlichen Aufgaben: Als moderne Bürger- und Wirtschaftsverwaltung des Bundes hat der Zoll ein sehr breites Tätigkeitsspektrum. Bundesweit tragen rund 48.000 Zöllner:innen dazu bei, dass die Staatsfinanzen gesichert, die Sozialsysteme geschützt und die Vorgaben zum Umwelt- und Verbraucherschutz eingehalten sind.
Seine Nachwuchskräfte bildet der Zoll selbst aus. Doch welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? Welche Voraussetzungen gelten für eine Bewerbung? Und wie läuft der Einstellungstest beim Zoll ab? Das und mehr erfahren Sie jetzt!
Die Arbeit als Zöllner:in
Ähnlich wie die Polizei sorgt auch der Zoll für Sicherheit und Ordnung und geht gegen organisierte Kriminalität vor. Außerdem schützt er die Wirtschaft, indem er überwacht, ob die Vorschriften im Warenverkehr eingehalten werden. Der Zoll kontrolliert zum Beispiel, ob eingeführte Waren richtig verzollt sind. Sofern notwendig, erhebt er Abgaben und Steuern.
Als Zöllner:in können Sie bei einer Generalzolldirektion, in einem Hauptzollamt, in einem Zollamt oder für den Wasserzoll tätig werden. Ihr Arbeitsplatz befindet sich oft an einem Flughafen oder an einem Grenzübergang an Land oder zu Wasser. Im Bereich der Unternehmensprüfung können Sie ebenfalls arbeiten. Hier stellen Sie sicher, dass Firmen ihre Mitarbeiter:innen ordnungsgemäß angemeldet haben. Dadurch bekämpfen Sie zugleich Schwarzarbeit.
Mit Ihrer Arbeit leisten Sie einen Beitrag dazu, dass der Staat Steuern einnehmen und so den Staatshaushalt sichern kann. Andersherum helfen Sie dabei, Steuersünder oder Personen zu finden, die das Sozialsystem missbrauchen. Auch der Umwelt- und Verbraucherschutz fällt in Ihren Zuständigkeitsbereich.
Die Karrierewege beim Zoll
In der Beamtenlaufbahn können Sie die klassische Zollausbildung im mittleren und im gehobenen Dienst absolvieren. Als Zöllner:in im mittleren Dienst sind Sie für Zollanmeldungen und Warensendungen in den Zollämtern und an Flughäfen zuständig. Sie überwachen Messen, sind in einem Zollfahndungsamt tätig oder arbeiten in der Generalzolldirektion. Teil Ihrer Ausbildung ist auch der Dienst an der Waffe.
Die Ausbildung im mittleren Dienst dauert zwei Jahre und teilt sich je zur Hälfte in Theorie und Praxis. Für den Theorieunterricht besuchen Sie das Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung (BWZ) in Erfurt, Leipzig, Plessow, Rostock oder Sigmaringen. Die Praxisanteile finden in den Dienststellen vor Ort statt.
Im Unterschied dazu erfolgt der Einstieg in den gehobenen Dienst über ein duales Studium. Auch das dreijährige Studium gliedert sich in Theorie und Praxis. Während Sie die Theorie an der Hochschule des Bundes im BWZ Münster erlernen, arbeiten Sie in den drei Praxissemestern in den örtlichen Dienststellen mit.
Ihr Studium schließen Sie mit dem akademischen Grad „Bachelor of Laws“ ab. Anschließend sind Sie in der Generalzolldirektion, in einem Hauptzollamt oder in einem Zollfahndungsamt tätig. Im gehobenen Dienst übernehmen Sie Aufgaben, die mit mehr Verantwortung einhergehen als im mittleren Dienst.
Die Alternative zu einem Studium im allgemeinen Zolldienst ist eine Spezialisierung auf Verwaltungsinformatik. Für den gehobenen Verwaltungsinformatikdienst absolvieren Sie ebenfalls ein duales Studium. Die praktischen Anteile des Studiums finden in der Zoll-internen IT und Verwaltung statt.
Die Voraussetzungen für eine Bewerbung beim Zoll
In praktisch jedem Beruf gibt es Anforderungen, die Bewerber:innen erfüllen sollten. Das betrifft die Qualifikationen und grundsätzliche Voraussetzungen, aber auch die Interessen und die Motivation. Beim Zoll kommt dazu, dass Sie in eine Beamtenlaufbahn eintreten. Deshalb müssen auch die Kriterien dafür gegeben sein.
Schulabschluss
Für eine Ausbildung im mittleren Zolldienst brauchen Sie die mittlere Reife (Realschulabschluss). Daneben ist eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz möglich, wenn Sie nach dem Hauptschulabschluss eine mindestens zweijährige Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf abgeschlossen haben.
Ein Studium im gehobenen Zolldienst setzt das Abitur, die Fachhochschulreife oder einen gleichwertigen Bildungsabschluss voraus, der zu einem Studium in Nordrhein-Westfalen berechtigt.
Staatsangehörigkeit
Der Eintritt in eine Laufbahn als Beamter/-in bringt es mit sich, dass Sie entweder deutsche/r Staatsbürger:in oder Staatsangehörige/r eines Mitgliedsstaates der EU oder des EWR sein müssen. Weil Sie als Zöllner:in Recht und Gesetz vertreten, sollte es für Sie außerdem selbstverständlich sein, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten.
Weitere Voraussetzungen
Als Zöllner:in dürfen Sie keine Vorstrafen haben und Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse müssen geordnet sein. Das bedeutet in erster Linie, dass Sie nicht überschuldet sein dürfen. Außerdem sollten Sie bereit sein, im Schichtdienst zu arbeiten, eine Uniform zu tragen und im Dienst bewaffnet zu sein.
Im mittleren Zolldienst spielt auch körperliche Fitness eine große Rolle. Deshalb gehört das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Bronze zu den Einstellungsvoraussetzungen. Das Sportabzeichen müssen Sie spätestens zum 15. Juni des Jahres einreichen, in dem Ihre Einstellung erfolgt.
Bewerben Sie sich beim Wasserzoll, müssen Sie ein nautisches oder technisches Befähigungszeugnis vorlegen. In der Rubrik FAQ auf der Karriereseite listet der Zoll alle Befähigungszeugnisse auf, die er anerkennt.
Persönliche Eigenschaften und Interessen
Die formalen Kriterien sind das Eine. Aber genauso wichtig ist, dass Sie Interessen, Eigenschaften und persönliche Merkmale mitbringen, die zum Beruf passen. In diesem Zusammenhang erwartet der Zoll:
- Teamfähigkeit und Spaß an der Zusammenarbeit mit anderen
- großes Interesse an Recht und Wirtschaft
- Pflichtbewusstsein und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
- Motivation, Engagement und Lernbereitschaft
- Flexibilität und Mobilität
- emotionale Stabilität, auch in schwierigen und belastenden Situationen
- Kontaktfreunde
- Durchsetzungsvermögen
Unterm Strich geht es um die richtige Einstellung zum Beruf. Sie sollten eine klare Vorstellung von der Tätigkeit als Zöllner:in haben, wissen, was im Joballtag auf Sie zukommt, und davon überzeugt sein, dass der Zolldienst genau das Richtige für Sie ist. Diese Überzeugung und Ihre Kompetenzen, die Sie für den Beruf mitbringen, sollten Sie in der Bewerbung und im Auswahlverfahren glaubhaft vermitteln können.
Die Bewerbung beim Zoll
Zunächst einmal ist wichtig, dass Sie die Bewerbungsfristen einhalten. Für Ausbildungen im mittleren Zolldienst gibt es einen Einstellungstermin pro Jahr. Das ist der 1. September. Ihre Bewerbung muss spätestens zum 15. Oktober des Vorjahres eingegangen sein.
Das Studium im gehobenen Dienst beginnt, wie auch das Verwaltungsinformatikstudium, ebenfalls zum 1. September. Bewerben können Sie sich zwischen April und Oktober des Vorjahres. Für die Studiengänge kann der Zoll, je nach Bedarf, aber einen zweiten Einstellungstermin festlegen. Schauen Sie deshalb regelmäßig auf der Karriereseite des Zolls vorbei. Dort erfahren Sie, ob und für welchen Einstellungstermin Sie sich aktuell bewerben können.
- Einstellungstest Komplettkurs für alle Berufe
- Aktuelle Fragen aus diesem Jahr
- Alle Testfelder vorhanden
- Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
- Online sofort durchführbar
- über 4500 aktuelle Fragen und Antworten
Die Bewerbung erfolgt grundsätzlich als Online-Bewerbung. Dazu brauchen Sie diese Unterlagen:
- Bewerbungsanschreiben; dafür ist ein Online-Formular hinterlegt, das Sie direkt auf der Webseite ausfüllen können
- Lebenslauf in tabellarischer Form
- Schulabschlusszeugnis oder Ihre beiden letzten Schulzeugnisse, wenn Sie noch Schüler:in sind
- Nachweise über eine Berufsausbildung oder ein Studium, Arbeitszeugnisse und Belege über weitere Qualifikationen, sofern Sie welche haben
- Deutsches Sportabzeichen mindestens in Bronze bei einer Bewerbung für den mittleren Dienst; Befähigungszeugnis bei einer Bewerbung für den Wasserzoll
- Einverständniserklärung zum Online-Bewerbungsverfahren; dieses Formular finden Sie auf der Karriereseite des Zolls
Ihre eigenen Unterlagen sollten Sie scannen und als PDF hochladen. Die Bewerbung geht an das Hauptzollamt, bei dem Sie arbeiten möchten. Den Bewerbungslink, die Kontaktdaten des Hauptzollamts und den zuständigen Ansprechpartner finden Sie auf der Zoll-Karriereseite.
Der Einstellungstest beim Zoll
Nachdem Ihre Bewerbung vorliegt, sichtet der Zoll Ihre Unterlagen. Dabei überprüft er, ob Ihre Dokumente vollständig sind und ob Sie die formalen Voraussetzungen für eine Einstellung erfüllen. Scheinen Sie grundsätzlich für den Zolldienst geeignet, lädt Sie der Zoll zum Einstellungstest ein. Er beginnt mit einer schriftlichen Prüfung, an die sich eine mündliche Prüfung anschließt.
Der schriftliche Test
Der schriftliche Teil des Einstellungstests beim Zoll findet computergestützt statt. Sie lösen dabei verschiedene Fragen und Aufgaben, die in erster Linie diese Themenbereiche behandeln:
- Sprachverständnis: Aufgaben zum Sprachverständnis überprüfen Ihre Kenntnisse zu Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik. Außerdem gibt es Fragen, die testen, ob Sie Texte verstehen und Rechtsvorschriften anwenden können.
- Logik- und Zahlenverständnis: In diesem Abschnitt geht in erster Linie um Mathematik. Die Aufgaben beziehen sich auf die mathematischen Grundregeln, Rechnen mit dem Dreisatz, die Prozentrechnung und die Berechnung von Zinsen. Dabei dürfen Sie einen Taschenrechner verwenden.
- Textanalyse: Im Rahmen der Textanalyse sollen Sie einen Text inhaltlich erfassen und anschließend Fragen dazu beantworten.
- Arbeitsprobe: Für die Arbeitsprobe gibt Ihnen der Zoll einen bestimmten Sachverhalt vor. Ihre Aufgabe ist, das Problem zu erfassen und logisch zu strukturieren. Dabei kommt es darauf an, dass Sie Ihre Überlegungen überzeugend erklären und Ihre Vorgehensweise schlüssig erläutern können. In die Wertung fließen aber auch Ihr Ausdrucksvermögen und die richtige Anwendung der Rechtschreib- und Grammatikregeln ein.
- Allgemeinwissen: Hier erwartet Sie ein Wissenstest mit Fragen aus verschiedenen Bereichen wie Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.
Der schriftliche Einstellungstest dauert ungefähr 3,5 Stunden, wenn Sie sich für den mittleren Dienst beim Zoll beworben haben.
Möchten Sie in den gehobenen Zolldienst einsteigen, ist der schriftliche Test noch etwas umfangreicher und dauert bis zu vier Stunden. Hier kommt nämlich noch ein weiterer Abschnitt dazu, bei dem es um Rechtsfälle geht. Dazu nennen Ihnen die Aufgaben verschiedene Rechtsvorschriften, die Sie aufmerksam lesen und verstehen müssen. Anschließend sollen Sie die Vorschriften passenden Sachverhalten zuordnen und logisch richtig anwenden, indem Sie entsprechende Schlussfolgerungen ziehen.
Der mündliche Test
Haben Sie den schriftlichen Einstellungstest mit guten Leistungen bestanden, lädt Sie der Zoll zur mündlichen Prüfung ein. Hier geht es darum, Sie näher kennenzulernen und etwas über Ihre Motivation, Ihre Eigenschaften und Ihre persönlichen Stärken zu erfahren.
Der mündliche Test umfasst Aufgaben aus dem Assessment-Center. Das kann zum Beispiel ein Rollenspiel und eine Diskussionsrunde als Gruppenaufgabe sein. Als Bewerber:in für den gehobenen Dienst halten Sie außerdem einen kurzen Vortrag zu einem vorgegebenen Thema.
Abgerundet wird der mündliche Testteil durch ein Einzelinterview. Das Interview ist letztlich ein typisches Vorstellungsgespräch. Die Prüfer möchten etwas über Ihren bisherigen Werdegang und Ihre beruflichen Ziele erfahren. Daneben interessieren sie sich dafür, was Sie als Person ausmacht. Aber die Prüfer wollen auch herausfinden, warum Sie zum Zoll wollen und ob Sie sich ernsthaft mit dem Beruf auseinandergesetzt haben. Aus diesem Grund werden sie auch Ihr Fachwissen über den Zoll überprüfen.
Nach der mündlichen Prüfung müssen Sie abwarten. Wenn alle Bewerber:innen am Einstellungstest teilgenommen haben, informiert Sie der Zoll darüber, wie Sie sich geschlagen haben. Konnten Sie überzeugen, erhalten Sie eine Zusage und können schon bald Ihre Ausbildung oder Ihr Studium beginnen.
Beispielfragen aus dem Einstellungstest beim Zoll
1. Bei welcher Steuerart handelt es sich nicht um eine Verbrauchssteuer?
a) Kaffeesteuer
b) Tabaksteuer
c) Energiesteuer
d) Kraftfahrzeugsteuer
2. Welches Wort passt nicht in die Gruppe?
Erle – Linde – Buche – Kiefer – Eiche
Lösung: ________?
3. Herr Schmidt hätte die meisten freien Tage, wenn Herr Jung nicht wäre. Herr Fischer und Herr Müller haben die gleiche Anzahl an Arbeitstagen. Herr Maier hat nicht öfter frei als Herr Müller, aber Herr Fischer hat öfter frei als Herr Maier. Wer muss am meisten arbeiten?
a) Herr Schmidt
b) Herr Jung
c) Herr Fischer
d) Herr Müller
e) Herr Maier
4. Frau Klein benötigt für ihren Weg zur Arbeit 45 Minuten, wenn sie zu Fuß geht und dabei 5 Kilometer pro Stunde zurücklegt. Wie weit wohnt Frau Klein von ihrer Arbeitsstätte entfernt?
Lösung: ________?
5. Welchen Ministerium ist der Zoll unterstellt?
a) Bundeswirtschaftsministerium
b) Bundesfinanzministerium
c) Bundesinnenministerium
d) Bundesaußenministerium
6. Der Sitz des internationalen Gerichtshofes befindet sich in … ?
a) Washington
b) Brüssel
c) Den Haag
d) Karlsruhe
7. Welcher der folgenden Staaten grenzt nicht an Frankreich?
a) Spanien
b) Italien
c) Belgien
d) Liechtenstein
8. Was ist Ökonomie?
a) Die Lehre von der Wirtschaft
b) Die Zusammenarbeit zwischen Konfessionen
c) Die Lehre von der Umwelt
d) Die Lehre von Weltanschauungen
9. Wie hieß die Währung in Finnland vor Einführung des Euro?
a) Kronen
b) finnische Mark
c) Real
d) Escudos
10. Welchen Anteil an den gesamten Steuereinnahmen des Bundes haben die Abgaben, die durch die Zollverwaltung erhoben werden?
a) etwa 80 Prozent
b) ungefähr 65 Prozent
c) rund 50 Prozent
d) circa 35 Prozent
Einstellungstest Zoll Lösungen:
1.) d
2.) Kiefer (alle anderen sind Laubbäume)
3.) e
4.) 3,75km
5.) b
6.) c
7.) d
8.) a
9.) b
10.) c
Das Einstellungstest-Übungsmodul bietet eine umfassende Vorbereitung auf Einstellungstests für verschiedene Berufe. Es beinhaltet Übungen zu
Deutsch im Einstellungstest
Allgemeinbildungstest
