Sie interessieren sich für eine Karriere als Beamtin oder Beamter im öffentlichen Dienst? Dabei handelt es sich um einen sicheren Arbeitsplatz, der spannende Aufgaben bereithält und vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bietet. Dem öffentlichen Dienst und seinen Beschäftigten verdanken wir, dass wir die zahlreichen staatlichen Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. In diesem Beitrag erfahren Sie, was den mittleren Dienst ausmacht, welche Voraussetzungen Sie für einen Einstieg mitbringen müssen und wie der Einstellungstest abläuft.
Einstellungstest Mittlerer Dienst
Der öffentliche Dienst gehört nicht nur zu den größten, sondern auch zu den beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland. Schließlich bietet er sichere Arbeitsplätze in vielen verschiedenen Tätigkeitsbereichen, eine angemessene Vergütung, faire Arbeitszeiten und gute Aufstiegschancen. Beamt:innen können nicht gekündigt werden und erhalten im Alter eine attraktive Pension.
Allerdings sind die Stellen im öffentlichen Dienst begrenzt. Um die richtigen Bewerber:innen zu finden und gleichzeitig eine objektive Auswahl mit gleichen Chancen für alle sicherzustellen, setzen die Behörden ein Auswahlverfahren ein. Um sich einen Platz im mittleren Dienst zu sichern, müssen Sie deshalb einen Einstellungstest bestehen.
Was ist der mittlere Dienst?
Beim mittleren Dienst handelt es sich um eine Laufbahngruppe im deutschen Beamtenrecht oberhalb des einfachen Dienstes. Die nächsthöhere Laufbahngruppe ist der gehobene Dienst, oberhalb davon gibt es noch den höheren Dienst. In einigen Bundesländern heißt der mittlere Dienst 2. Einstiegsamt der 1. Laufbahngruppe oder Qualifikationsebene 2.
Beamt:innen im mittleren Dienst übernehmen zum Teil vorbereitende, meistens aber ausführende Tätigkeiten. Im nichttechnischen Verwaltungsdienst haben Beamt:innen im mittleren Dienst oft die Funktion eines/r Sachbearbeiter/-in.
In kleineren Arbeitseinheiten und Sachgebieten können Sie als Beamt:in im mittleren Dienst auch Leitungsfunktionen übernehmen. Bei sehr guten Leistungen besteht außerdem die Möglichkeit, in den gehobenen Dienst aufzusteigen.
Grundsätzlich werden Beamt:innen des mittleren Dienstes in allen Verwaltungen von Bund und Ländern gebraucht. Das betrifft Kommunalverwaltungen genauso wie Landesbehörden und Bundesämter. Neben Berufen mit administrativen Aufgaben gibt es im mittleren Dienst auch Berufe mit technischen Tätigkeitsbereichen. Hier geht es dann meistens darum, zu messen, zu überwachen, zu steuern und zu dokumentieren.
Die Amtsbezeichnungen und Besoldungsgruppen im mittleren Dienst
Je nach Ausbildung, Erfahrung und Dienstjahren werden Beamt:innen in verschiedene Besoldungsgruppen einteilt. Der mittlere Dienst umfasst die Besoldungsgruppen A 6 bis A 9:
Besoldungsgruppe | Amtsbezeichnung |
A 6 | Sekretär:in/Werkmeister:in |
A 7 | Obersekretär:in/Oberwerkmeister:in |
A 8 | Hauptsekretär:in/Hauptwerkmeister:in |
A 9 | Amtsinspektor:in/Betriebsinspektor:in |
Eigentlich gibt es im mittleren Dienst auch die Besoldungsgruppe A 5. Das Einstiegsamt als Assistent:in oder Werkführer:in wurde inzwischen aber abgeschafft. Stattdessen beginnen Sie Ihre Karriere je nach Dienstbereich in einem Amt der Besoldungsgruppe A 6 oder A 7. Nur bei der Polizei in Bayern erfolgt die Vergütung während des Vorbereitungsdienstes in der Gruppe A 5. Bei der Polizei heißen die Dienstgrade im mittleren Dienst Polizeimeister, Polizeiobermeister und Polizeihauptmeister.
Welche Voraussetzungen muss ich für den mittleren Dienst mitbringen?
Im mittleren Dienst absolvieren Sie eine Ausbildung. Dafür brauchen Sie die mittlere Reife (Realschulabschluss) oder einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Ausbildung selbst dauert je nach Behörde und Fachrichtung zwei bis zweieinhalb Jahre und endet mit der Laufbahnprüfung.
Neben dem Bildungsabschluss gibt es noch einige andere Anforderungen, die erfüllt sein sollten:
- Sie haben eine bestimmte Altersgrenze noch nicht überschritten. Wie alt Sie zum Zeitpunkt der Einstellung maximal sein dürfen, ist je nach Bundesland und Behörde verschieden.
- Sie haben die deutsche Staatsbürgerschaft im Sinne von Artikel 116 Grundgesetz. Daneben können Sie verbeamtet werden, wenn Sie Staatsangehörige/r eines EU- oder EWR-Landes sind. Haben Sie eine andere Nationalität, können Sie zwar im öffentlichen Dienst arbeiten, allerdings grundsätzlich nur als Tarifangestellte/r.
- Als Beamt:in müssen Sie bereit sein, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzustehen.
- Sie dürfen nicht vorbestraft sein und sollten in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben.
- Gute Kenntnisse in Deutsch und Mathematik sind wichtig. Einige Behörden erwarten zudem Englischkenntnisse.
- Je nach Funktion müssen Sie sich einer Eignungsuntersuchung unterziehen oder einen Fragebogen zu Ihrem Gesundheitszustand ausfüllen.
Weil das Beamtenrecht in Deutschland weitestgehend auf Länderebene geregelt ist, kann es je nach Bundesland Unterschiede geben. Auch die Funktion, für die Sie sich bewerben, wirkt sich auf die Anforderungen aus. Im örtlichen Rathaus zum Beispiel brauchen Sie etwas andere Kenntnisse und Fähigkeiten als im Zolldienst, bei der Gewerbeaufsicht oder bei der Berufsfeuerwehr. Die genauen Anforderungen sind aber immer in der Stellenanzeige aufgeführt.
Welche Inhalte hat der Einstellungstest für den mittleren Dienst?
Ausbildung- und Arbeitsplätze im mittleren Dienst schreiben die Ämter und Behörden auf ihren Webseiten aus. Daneben können Sie sich im Interamt umsehen. Das Interamt ist das Stellenportal des öffentlichen Dienstes.
Haben Sie etwas Passendes gefunden und Ihre vollständige Bewerbung eingereicht, überprüft die Behörde, ob Sie die formalen Kriterien für eine Einstellung erfüllen. Ist das der Fall und macht Ihre Bewerbung generell einen guten Eindruck, bekommen Sie eine Einladung zum Auswahlverfahren.
Der Einstellungstest soll Ihre fachliche und persönliche Eignung für den mittleren Dienst ermitteln und bewerten. Je nachdem, für welche Funktion Sie sich beworben haben, unterscheiden sich der Umfang und die Inhalte etwas voneinander. Denn der Test ist immer auf den jeweiligen Beruf zugeschnitten. Trotzdem sind die Testverfahren der Behörden miteinander vergleichbar. Dabei setzt sich der Eignungstest im Wesentlichen aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil zusammen.
- Einstellungstest Komplettkurs für alle Berufe
- Aktuelle Fragen aus diesem Jahr
- Alle Testfelder vorhanden
- Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
- Online sofort durchführbar
- über 4500 aktuelle Fragen und Antworten
Die schriftliche Prüfung
Der Einstellungstest für den mittleren Dienst ist ein Computertest, der Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Themenbereichen enthält. Je nach Auswahlverfahren absolvieren Sie dabei entweder einen längeren Test oder mehrere kürzere Tests. Der übliche Zeitrahmen für die schriftliche Prüfung liegt bei zwei bis vier Stunden.
Obwohl sich die inhaltlichen Schwerpunkte etwas voneinander unterscheiden, sind die Unterschiede nicht allzu groß. Denn der Eignungstest fragt keine berufsspezifischen Kenntnisse ab, die tief ins Detail gehen. Stattdessen behandelt er allgemeine und grundlegende Kompetenzen, die für eine Beamtenlaufbahn unverzichtbar sind. Zu den klassischen Themenbereichen gehören deshalb diese:
Deutsch und Mathematik
In einer Beamtenlaufbahn ist ein sicherer Umgang mit der deutschen Sprache unverzichtbar. Fragen, die sich mit Ihren sprachlichen Fähigkeiten beschäftigen, nehmen im Einstellungstest für den mittleren Dienst deshalb viel Raum ein.
Oft sieht der Deutschtest vor, dass Sie ein Diktat schreiben oder einen Lückentext ergänzen. Dazu kommen Multiple-Choice-Aufgaben zu Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz. Darin sollen Sie zum Beispiel die richtige Schreibweise erkennen, Gegenteile oder Synonyme finden, Wortarten bestimmen oder Pluralformen bilden. Andere Aufgaben sehen vor, dass Sie Sprichwörter vervollständigen, Oberbegriffe bestimmen oder Fremdwörtern das deutsche Wort zuweisen.
Auch mathematisches Verständnis ist wichtig. Die Aufgaben zur Mathematik im Einstellungstest fragen Grundwissen ab. Textaufgaben, Dreisatz, Geometrie und das Rechnen mit Brüchen, Zinsen und Prozenten gehören zu den typischen Themen. Auch Ketten- und Schätzaufgaben kommen oft vor.
Allgemeinbildung und Fachwissen
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der schriftlichen Prüfung sind Fragen zur Allgemeinbildung. Die Themenschwerpunkte sind Politik, Wirtschaft und Geschichte, vor allem im Deutschland des 20. und 21. Jahrhunderts, aber auch in Europa und weltweit. Dazu kommen Fragen aus vielen anderen Wissensgebieten. Von Erdkunde über die Naturwissenschaften bis hin zu Musik, Kultur oder Sport ist alles möglich.
Oft tauchen auch ein paar berufsbezogene Fragen auf. Sie befassen sich zum Beispiel mit gängigen Fachbegriffen, wichtigen Abläufen und Grundlagen über die Behörde.
Leistungsfähigkeit
Mit Blick auf die Anforderungen im späteren Berufsalltag überprüft der Einstellungstest auch Ihre kognitive Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit. Bei den Aufgaben geht es weniger um Wissen, sondern eher um Aspekte wie logisches Denken, Konzentration, Merkfähigkeit und Bearbeitungsschnelligkeit.
Die Übungen sollen ermitteln, wie leistungsfähig und konzentriert Sie auch unter Anspannung arbeiten können, und wie gut es Ihnen gelingt, Muster zu erkennen, Zusammenhänge herzustellen und logische Schlussfolgerungen zu ziehen.
Typische Aufgabenstellungen beschäftigen sich mit Zahlen- oder Buchstabenreihen, Matrizen und Schlussfolgerungen. Auch Symbole und Figuren, die Sie sortieren oder zuordnen sollen, kommen häufig vor. Weitere Klassiker sind Tabellen und Listen, die Sie abgleichen oder in denen Sie bestimmte Elemente markieren sollen. Gleiches gilt für Merkaufgaben, bei denen Sie sich Grafiken, Steckbriefe oder Stadtpläne einprägen und später Fragen dazu beantworten.
Die mündliche Prüfung
Im mündlichen Teil vom Einstellungstest steht ein Vorstellungsgespräch im Mittelpunkt. Die Behörde möchte Sie näher kennenlernen und etwas über Sie als Person erfahren.
Wie ist Ihr bisheriger Werdegang? Was sind Ihre besonderen Eigenschaften, Merkmale, Stärken und Schwächen? Welche Vorstellungen und Erwartungen haben Sie an das Beamtendasein? Warum wollen Sie bei dieser Behörde eine Ausbildung im mittleren Dienst machen? Solche Fragen sollten Sie schlüssig und glaubwürdig beantworten können.
Einige Auswahlverfahren beinhalten auch Gruppenaufgaben, Rollenspiele oder Diskussionsrunden. Ebenso ist möglich, dass Sie einen kurzen Vortrag zu einem vorgegebenen Thema halten. Bei solchen Aufgaben geht es um Ihre kommunikativen Fähigkeiten, Ihre sozialen Kompetenzen und Ihr Auftreten im Allgemeinen.
Je nachdem, für welche Funktion Sie sich beworben haben, machen Arbeitsproben oder ein Sporttest den Eignungstest komplett. Auch eine medizinische Untersuchung kann Bestandteil des Auswahlverfahrens sein.
Beispielfragen aus dem Einstellungstest für den mittleren Dienst
1. Welche Schreibvarianten sind zulässig?
2. Wie lautet die neue Schreibweise?
häßlich =
jedesmal =
irgend jemand =
Ketchup =
im allgemeinen =
3. Bitte ergänzen Sie die Zahlenreihe!
3 7 15 ? 63
a) 30
b) 31
c) 32
d) 33
4. Wenn 8 Brötchen 2,80 Euro kosten, wie viele Brötchen bekommt man dann für 7,35 Euro?
a) 19 Brötchen
b) 21 Brötchen
c) 23 Brötchen
d) 25 Brötchen
5. Wer löste Walter Scheel als Bundespräsident ab?
a) Karl Carstens
b) Richard von Weizsäcker
c) Roman Herzog
d) Gustav Heinemann
6. Bei welcher Stadt handelt es sich nicht um eine Landeshauptstadt?
a) Schwerin
b) Rostock
c) Dresden
d) Magdeburg
7. Die Zusammenfassung einzelner Staaten in einem Bundesstaat wird bezeichnet als … ?
a) Konzentration
b) Fusion
c) Imperialismus
d) Föderalismus
8. Wann wurde die Bundeswehr gegründet?
a) 1949
b) 1950
c) 1955
d) 1962
9. Das erste Marsmobil landete am 4. Juli 1997 auf dem Mars. Wie hieß es?
a) Voyager
b) Sputnik
c) Sojourner
d) Beagle
10. Welches Musical stammt nicht von Andrew Lloyd Webber?
a) Der König der Löwen
b) Cats
c) Das Phantom der Oper
d) Starlight Express
Einstellungstest Mittlerer Dienst Lösungen:
1.) a,c
2.) hässlich, jedes Mal, irgendjemand, Ketschup, im Allgemeinen
3.) b (Lösung mal 2, plus 1)
4.) b
5.) a
6.) b
7.) d
8.) c
9.) c
10.) a