Die Tatsache, dass Sie auf der Suche nach Vorstellungsgespräch Tipps sind, sollte Sie dazu veranlassen, sich einmal kurz selbst auf die Schulter zu klopfen. Sie haben nun fast alle Varianten des Einstellungsverfahrens durchlaufen und sind auf der Zielgeraden zum Traumjob. Dass Sie nun nervös sind, ist menschlich und selbstverständlich, aber dennoch: Nehmen Sie noch einmal alle aktivierbaren Kräfte zusammen, um sich für das finale Gespräch – und damit auch ihren letzten Kampf um den Job – zu rüsten. Worauf es neben ihren Stärken und Schwächen ankommt, erfahren Sie in diesen Vorstellungsgespräch Tipps. Hinweis: Die folgenden Tipps wurden zusammengetragen von Bewerbern und Personalreferenten gleichermaßen, so dass Sie eine Vielzahl an Tipps aus zwei verschiedenen Blickwinkeln erhalten werden.
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Bewerber-Tipp 1: Personalreferenten sind auch nur Menschen
Viele Bewerber haben nicht nur Angst vor der Situation, sondern auch buchstäblich Angst vor denjenigen, mit denen sie sich unterhalten werden, sprich: vor den Personalreferenten. Das muss allerdings nicht sein, denn im Grunde sind auch Personalreferenten nur Menschen, die es nicht per se schlecht mit einem Bewerber meinen. So mancher Bewerber, der nach dem Vorstellungsgespräch eine Absage erhalten hat, musste sich im Nachhinein eingestehen, dass er vermutlich nicht glücklich im Betrieb geworden wäre. Wer einen Personalreferenten nicht als Gegner wahrnimmt, sondern als Sparring-Partner, mit dem es gilt, gemeinsam herauszufinden, ob Mensch und Betrieb harmonieren können, der kann sich auch auf ein tolles Gespräch freuen. Wer möchte, kann bereits im Vorfeld Informationen zum Gesprächspartner recherchieren. Aber Achtung: Sie können diese Informationen im Kopf haben, sollten den Personalreferenten aber nicht auf die letzte Party ansprechen, bei der bei Facebook abgelichtet wurde.
Personalreferenten-Tipp 1: Ja, wir sollten ein gutes Gespräch führen
Die Annahme, dass ein Bewerbungsgespräch eine Art Frage-Antwort-Ping-Pong sein soll, ist längst veraltet. Vielmehr geht es darum, dass Personalreferent und Bewerber ein gutes Gespräch haben. Erzwungen werden kann dieses Gespräch allerdings nicht. Wohl aber kommt es darauf an, sich mit Blick auf die eigenen Antworten nicht zu reserviert zu geben. Ein Plausch ist sicherlich eine zu flapsige Bezeichnung für ein Bewerbungsgespräch, „bier-ernst“ sollte es allerdings auch nicht zugehen. Bewerber sollten auf einen Mittelweg achten und auch bei einer guten Unterhaltung die Höflichkeitsformulierungen sowie das Siezen nicht vergessen.
Bewerber-Tipp 2: Einmal in voller Montur über den privaten Laufsteg
Sie ahnen vermutlich schon, um was es geht … Es geht ums Outfit und das sollte mindestens einmal zur Probe getragen werden – und zwar möglichst bei der Generalprobe zum Vorstellungsgespräch. Wer sich in Schale wirft, gibt sich auch äußerlich ganz anders. Insofern ist es wichtig, nicht nur in Jogginghose und Schlabber-Shirt auf Haltung, Gestik und Mimik zu achten, sondern auch im Bewerbungsoutfit eine durchweg positive Erscheinung zu werden. Der Spruch „Kleider machen Leute“ ist an dieser Stelle keine leere Worthülse, sondern die deutliche Bezeichnung dafür, dass selbst die Probe zum Vorstellungsgespräch in einem ordentlichen Outfit viel wertiger erscheint, als im Couch-Outfit.
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Personalreferenten-Tipp 2: Kein Smartphone, keine Zigaretten
Das Schlimmste an Bewerbertagen ist, dass der Personalreferent auch irgendwann einmal zur Tür des Betriebs hereinkommt und dann eines nicht sehen will: Einen rauchenden und telefonierenden Bewerber, der sich vermutlich noch darüber äußert, welche Krawatten-Heini ihn wohl heute löchern wird. Das Vorstellungsgespräch beginnt quasi mit dem Aussteigen aus dem Auto. Das heißt für die Damenwelt: Nase pudern ist entweder im Auto oder auf der Toilette möglich, aber bitte nicht vor der Glastür zum Bürogebäude. Smartphones sollten lautlos oder ganz aus gestellt werden und dürfen – wenn überhaupt – aus der Tasche nur raus, wenn VOR dem Gespräch ein Blick auf die Uhr gerichtet werden soll. Und die Sache mit den Zigaretten ist buchstäblich Geschmacksache. Vielleicht stört dies einen rauchenden Personalreferenten weniger, doch da man nie weiß, wer einem gegenüber sitzen wird, ist der beste Tipp, die Zigarette davor und danach andernorts zu qualmen, wenn sie denn angesteckt werden muss.
Bewerber-Tipp 3: Wo geht’s hin und wie lange dauert die Anfahrt?
Es scheint wie eine Lappalie zu klingen, doch im Grunde genommen, ist es das A und O. Jeder Bewerber sollte sich im Vorfeld informieren, wo das Vorstellungsgespräch stattfindet und wie lange die Anfahrt dorthin dauert. Als Faustregel gilt: 15 Minuten vorher an Ort und Stelle zu sein, ist genehmigt. Jeder, der noch früher anrückt, wird sich nur selbst verrückt machen, denn die Zeit wird im Schneckentempo vergehen, die Nervosität wird indes rasend schnell steigen. Und auch wenn es eigentlich überflüssig zu erwähnen ist, gilt: Zu spät zu kommen, ist undenkbar.
Personalreferenten-Tipp 3: Angebote annehmen
Gerne bieten Personalreferenten den Bewerbern ein Glas Wasser oder einen Kaffee an. Als Faustregel gilt: Mit einem Glas stillem Wasser, kann man nichts falsch machen. Der Kaffee könnte im dümmsten Fall ohne Zucker, ohne Milch oder zu heiß serviert werden. Die Wahl des Wassers hat im Übrigen noch einen ganz pragmatischen Vorteil: Wer einmal kurz am Glas nippt, schindet Zeit – und kann die Antwort kurz überdenken. Zudem hilft ein Schluck Wasser, wenn vor lauter Reden der Hals ganz trocken geworden ist.
Bewerber-Tipp 4: Auf die Sprache achten
Wer sich einmal auf einem Video beobachten konnte, wird schnell erkennen, dass es nur menschlich ist, leise zu sprechen oder gar zu nuscheln, wenn man sich unsicher ist. Im Vorstellungsgespräch darf dies nicht passieren, deswegen gilt – auch wenn’s schwer fällt: Sprechen Sie laut und deutlich, blicken Sie Ihrem Gegenüber ins Gesicht. Vermeiden Sie es, in Dialekt zu sprechen. Grundsätzlich ist es keine Todsünde, beim Vorstellungsgespräch einmal zu lachen oder einen Witz zu machen, doch dieser muss gesichert sein, so dass die Idee, die Gesprächssituation aufzulockern, nicht etwa nach hinten losgeht.
Personalreferenten-Tipp 4: Spickzettel sind erlaubt
Der Unterschied zwischen einem Vorstellungsgespräch und einem Einstellungstest ist auch: Es geht im Vorstellungsgespräch nicht darum, richtig oder falsch zu antworten, sondern vielmehr geht es darum, sich als Mensch zu präsentieren. Und Menschen machen sich nun mal Notizen, daher sind Spickzettel beim Vorstellungsgespräch auch erlaubt. Diese können dazu dienen, sich das eine oder andere Detail aus dem Gespräch zu notieren oder auch, um nach einer Frage zu spitzeln, die zum Schluss gestellt werden kann. Diese Fragen sollten in jedem Fall themenbezogen sein, also sich ums Unternehmen, die Stelle oder das Team drehen. Wer besonders keck ist, darf die Frage nach den Stärken und Schwächen gerne zurückgeben und nach dem USP des Unternehmens fragen.