Sie möchten als Maler und Lackierer arbeiten? Damit haben Sie sich für einen spannenden Beruf entschieden, der es Ihnen ermöglicht, solides Handwerk mit dekorativ-künstlerischer Kreativität zu verbinden. Doch bevor Sie Ihre berufliche Karriere als Maler und Lackierer beginnen können, müssen Sie bei einigen Betrieben erst einmal im Einstellungstest überzeugen.
Einstellungstest Maler und Lackierer
Beim Maler und Lackierer handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Die Berufsausbildung findet im dualen System statt und dauert drei Jahre. Duales System bedeutet, dass Sie die praktischen Ausbildungsinhalte in einem Betrieb lernen und parallel dazu in die Berufsschule gehen. Die dreijährige Ausbildung schließen Sie mit der Gesellenprüfung ab. Doch bevor Sie die Zusage für eine Lehrstelle als Maler und Lackierer erhalten, müssen Sie in einigen Betrieben einen Einstellungstest bestehen.
Ein Hinweis noch: Selbstverständlich steht der Beruf des Malers und Lackierers allen Geschlechtern offen. Wenn wir in diesem Beitrag nur vom Maler und Lackierer sprechen und die Malerin und Lackiererin nicht gesondert erwähnen, hat das nichts mit einer Wertung zu tun, sondern soll lediglich den Text lesefreundlich halten.
Fünf verschiedene Fachrichtungen für Maler und Lackierer
Im Jahr 2021 wurde die Ausbildung zum Maler und Lackierer neu geordnet. Auf diese Weise sollen die Anforderungen besser berücksichtigt werden, die zum Beispiel die Energiewende oder auch die Digitalisierung mit sich bringen. In diesem Zuge wurden die drei bisherigen Fachrichtungen um zwei weitere Fachrichtungen ergänzt. Dadurch können Sie den Beruf jetzt in einer von fünf verschiedenen Fachrichtungen erlernen:
Gestaltung und Instandhaltung
Die Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung beinhaltet die klassischen Malerarbeiten. Sie bearbeiten und gestalten also Innenwände, Decken, Böden und Fassaden, aber auch die Oberflächen von Gegenständen aus unterschiedlichen Materialien. In Innenräumen bringen Sie zum Beispiel Farben, Tapeten oder Dekorputze an die Wände und verleihen Fenstern, Türen und Zäunen eine ansprechende Optik. Je nachdem, wo Sie arbeiten, kann aber auch zu Ihren Aufgaben gehören, Schriften und Logos für Hinweisschilder und Werbemittel zu entwerfen und anzufertigen.
Bauten- und Korrosionsschutz
Als Maler und Lackierer in dieser Fachrichtung sind Sie sowohl in Neubauten als auch bei der Modernisierung und Sanierung von Bestandsbauten im Einsatz. Bevor Sie eine Fläche beschichten, streichen oder imprägnieren, bereiten Sie den Untergrund vor und entfernen Ablagerungen, frühere Beschichtungen oder Schmutz und Rost. Beschädigungen an Wänden, Decken und Böden bessern Sie aus und dichten Fugen ab.
Kirchenmalerei und Denkmalpflege
Decken, Wände und Fassaden, Wandmalereien, Stuck, Mobiliar und Plastiken zu erhalten, zu restaurieren oder zu erneuern, gehört in dieser Fachrichtung zu Ihren Aufgaben. Nach einer Prüfung des Untergrunds beschichten, bemalen oder verkleiden Sie ihn. Dabei setzen Sie oft Techniken und Werkstoffe ein, die in der Entstehungszeit des jeweiligen Objekts üblich waren oder die Sie nach historischen Rezepturen herstellen. Ist es nicht mehr möglich, ein Objekt zu restaurieren, rekonstruieren oder reproduzieren Sie es.
Ausbautechnik und Oberflächengestaltung
In dieser Fachrichtung übernehmen Sie neben klassischen Malerarbeiten auch Aufgaben im Aus- und Trockenbau. Sie behandeln Untergründe vor und montieren Systemelemente für die Dämmung, den Brandschutz oder zur Verkleidung von Wänden, Decken und Fassaden. Außerdem verputzen, beschichten, tapezieren oder streichen Sie Wände und Decken, bringen Dekorationen an, verlegen Böden und bearbeiten Holzoberflächen.
Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik
Diese Fachrichtung ergänzt die klassischen Malerarbeiten um Aufgaben aus den Bereichen energetische Modernisierung und Energieeinsparung. Dazu gehört zum Beispiel, dass Sie Unebenheiten ausgleichen, Schimmel entfernen, feuchte Stellen trocknen und Dämmplatten montieren oder Wärmedämmputze aufbringen.
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Das sollten Sie für den Beruf mitbringen
Die meisten Ausbildungsbetriebe stellen Bewerber:innen mit Hauptschulabschluss oder einem mittleren Bildungsabschluss ein. Von Vorteil ist, wenn Sie vor allem in diesen Schulfächern gute Noten haben:
- Mathematik: Als Maler und Lackierer berechnen Sie Flächen, den Materialbedarf und Mischungsverhältnisse. Dafür sollten Sie gut und sicher mit Zahlen und Rechenformeln umgehen können.
- Chemie: Wenn Sie einen Untergrund oder eine Oberfläche beschichten, sollten Sie einschätzen können, wie sich die Materialien chemisch verhalten.
- Technisches Werken: Bei der Arbeit mit Werkzeugen und Maschinen sollten sie handwerklich geschickt sein und technisches Verständnis haben.
- Kunst: Im Beruf erstellen und lesen Sie regelmäßig technische Skizzen. Außerdem brauchen Sie bei der Gestaltung von Flächen ein Gespür für Farben und Ästhetik.
Zusätzlich dazu erwarten Arbeitgeber grundsätzliche Eigenschaften wie Sorgfalt, eine gute Beobachtungsgabe, Geschicklichkeit, Serviceorientierung, Zuverlässigkeit und Lernbereitschaft. Zudem sollten Sie körperlich fit und schwindelfrei sein, wenn Sie zum Beispiel auf Leitern und Gerüsten arbeiten.
Der Einstellungstest für Maler und Lackierer
Jeder Arbeitgeber setzt sein eigenes Auswahlverfahren ein. In einem kleineren Betrieb wird es deshalb oft dabei bleiben, dass Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, wenn Sie mit Ihrer Bewerbung überzeugen konnten. Vielleicht sollen Sie auch eine Arbeitsprobe abgeben oder zum Probearbeiten vorbeikommen.
In größeren Unternehmen kann es aber auch gut sein, dass Sie an einem Einstellungstest teilnehmen. So ein Einstellungstest soll ein umfassendes Bild von Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten liefern und bei der Beurteilung helfen, ob Sie fachlich und persönlich für den Job geeignet sind. Damit der Eignungstest die gewünschten Informationen liefert, gliedert er sich typischerweise in drei Abschnitte.
Der schriftliche Einstellungstest
Der schriftliche Test findet meist am Computer statt. Dabei beantworten Sie Fragen aus verschiedenen Bereichen. Die Aufgaben prüfen aber kein fachspezifisches Wissen, sondern testen vielmehr, ob Sie die allgemeinen Grundlagen für den Beruf mitbringen. Im Einstellungstest für Maler und Lackierer geht es deshalb vor allem um diese Themen:
- Deutsch
- Mathematik
- Chemie und Technik
- Allgemeinwissen
- logisches, visuelles, räumliches und abstraktes Denken
- Konzentrationsfähigkeit
Die Aufgaben sind größtenteils Auswahlfragen. Sie sehen also zu jeder Frage mehrere Antwortmöglichkeiten und wählen daraus die richtige Lösung aus. Um sich auf den Test vorzubereiten, bearbeiten Sie am besten Beispielaufgaben und Mustertests. Auf diese Weise wissen Sie, was auf Sie zukommt und frischen Ihr Wissen auf.
Der praktische Abschnitt und die mündliche Prüfung
Haben Sie den schriftlichen Teil bestanden, geht es oft mit praktischen Übungen weiter. Dabei erledigen Sie nach Anweisung einfache handwerkliche oder gestalterische Aufgaben. Durch solche Arbeitsproben möchte der Arbeitgeber in Erfahrung bringen, ob Sie das notwendige Geschick haben und Vorgaben umsetzen können.
Der letzte Abschnitt ist das Vorstellungsgespräch. Hier geht es darum, Sie persönlich kennenzulernen. Der Arbeitgeber möchte etwas über Ihre berufliche Motivation, Ihre Eigenschaften und Interessen sowie Ihre Stärken und Schwächen erfahren. Ihn interessieren Ihr bisheriger Werdegang und Ihre beruflichen Ziele. Letztlich soll das Gespräch beantworten, warum Sie die richtige Besetzung für die Stelle sind.