Stopp! Versuchen Sie nun nicht, diese Frage ganz alleine auf sich gestellt und in Gedanken zu lösen, denn dann ist die Gefahr groß, dass Sie in alle möglichen Horrorszenarien abrutschen, die Sie mit der Einstellungstest Testsituation in Verbindung bringen. Was Sie (in aller Regel) beim Einstellungstest erwartet, ist ein Raum, in dem Sie an einem fast leeren Tisch Platz nehmen dürfen. Sie beziehen entweder einen Tisch ihrer Wahl oder den Tisch, der ihnen vorab zugewiesen wurde (ähnlich wie bei einer Abschlussprüfung in der Schule). Platzieren Sie die erlaubten Hilfsmittel wie etwa Taschenrechner oder eine Formelsammlung auf Ihrem Tisch. Richten Sie Stift und Getränk heraus, so dass Sie während der Prüfung nicht in Ihrer Tasche kramen müssen. Dann legen Sie los. Wie weit Phantasie und Wirklich auseinanderklaffen und wie überraschend anders die Testsituation letztlich sein kann, berichten diese Prüflinge. Sie haben sich wahre Horrorszenarien ausgemalt – und sind von der Realität positiv überrascht wurden. Maika und Jerry erzählen ihre Geschichte.
Einstellungstest Testsituation
Maika hat sich auf eine Stelle als Kauffrau für Büromanagement beworben
Die Nacht vor der Prüfung habe sie nicht geschlafen, gesteht die 23-Jährige. Nach ihrer Ausbildung hat sie im Ausbildungsbetrieb weitergearbeitet. Nun wollte sie raus aus dem Küken-Status und rein in eine neue Herausforderung. Da Sie schon einige Jahr lang keine Schule mehr von innen gesehen hatte, malte Sie sich die wildesten Optionen aus, wie die Prüfung wohl aussehen würde. „Ich hatte Albträume. In einem Traum saß ich mit gefühlt 100 anderen Bewerberinnen in einem Raum. Als wir alle unsere Prüfungsunterlagen erhielten, kritzelte sie alle los – nur ich nicht. Es fühlte sich an, als wäre die Prüfung in einer komplett anderen Sprache geschrieben worden. Ich verstand kein Wort. Und dazu kam die Tatsache, dass meine Mitstreiterinnen wirklich sehr laut kritzelten. Ich bin froh, dass mich mein Wecker dann aus diesem Traum gerissen hat“, erzählt Maika rückblickend. Dass sie mit ihrer Vorstellung meilenweit von der Realität entfernt war, sollte sie dann bei der Prüfung erleben.
Empfangen wurden alle Prüflinge in einem freundlichen, hellen Raum. Die Personalreferentin hieß alle willkommen und bedankte sich für das Interesse am Unternehmen. Sie berichtete, dass nun nicht mehr nur eine Stelle zu vergeben wäre, sondern gleich drei – was mit einem Lächeln auf dem Gesicht der Bewerber quittiert wurde. Anschließend wünschte sie den Bewerbern viel Glück. Die Bewerber wurden dann in den eigentlichen Prüfungsraum gebracht. Auch dieser Raum war hell und freundlich. Am Eingangsbereich erhielten alle die Prüfungsfragen und ein Getränk ihrer Wahl. „Allein schon dieser positive Empfang fegte alle Panikattacken der letzten Tage weg. Ich freute mich richtig auf den Test“, beschreibt Maika ihre Gefühle. Und auch wenn sie sich zwar im Einstellungstest, anschließend aber nicht im Assessment Center gegen die anderen Bewerber durchsetzen konnte, bleibt ihr doch eins: Die positive Erinnerung an die tolle Prüfungssituation.
Jerry möchte künftig als Tischler arbeiten – einst war er Friseur
„Zugegeben, mein Werdegang ist etwas seltsam, allerdings gibt es dafür eine ganz einfache Erklärung. Obwohl ich meinen Job als Friseur wirklich sehr gern gehabt habe, konnte sich meine Haut nicht mit der täglichen Belastung durch Wasser, Farbe und Haarwaschmittel auseinandersetzen. Deswegen entschied ich mich für eine Umschulung zu der mich mein Hobby inspiriert hat, denn ich arbeite wahnsinnig gern mit Holz“, erklärt Jerry, wie es zum ungewöhnlichen Jobwechsel kam.
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Auf der Suche nach einem Job hat er sich auf eine Stelle in einer Tischlerei im Nachbarort beworben. Da es sich dabei um eine regionale Außenstelle eines großen Holzkonzerns handelte, musste Jerry etwa 400 Kilometer Anreise in Kauf nehmen, um in die Zentrale zum Einstellungstest zu fahren. „Allein schon der Umstand, dass ich mich inmitten einer Großstadt befand, machte mich irgendwie nervös“, beschreibt Jerry seine Anfahrt. Da der Einstellungstest für neun Uhr morgens angesetzt war, entschied er sich, bereits am Vorabend anzureisen und eine Nacht in der Jugendherberge zu verbringen. Noch bevor er diese bezog, machte er sich auf den Weg zur Zentrale und wurde mit einem riesigen, vergleichsweise unpersönlichen Unternehmenssitz konfrontiert. „Mir den Weg anzusehen, war gut, aber der Anblick der Zentrale prophezeite eine wahre Horrorvorstellung in meinem Kopf. In Gedanken sah ich überall Anzugträger und sterile Räume in Weiß und Grau“, gestand Jerry.
Auch er sollte am nächsten Tag eine Überraschung erleben. Es waren gerade einmal 20 Bewerber, die sich alle im Foyer des Unternehmensgebäudes einfanden. Jerry fand es beruhigend, dass auch von den anderen keiner einen schicken Anzug trug, sondern mit Jeans und Hemd zum Termin erschienen war. Und auch der Mann, der sich als Ausbildungsleiter vorstellte, und die Truppe in Empfang nahm, trug keinen Anzug. Die Gruppe folgte dem Ausbildungsleiter bis dieser einen Raum öffnete. Zur großen Überraschung aller befand sich dahinter nicht etwa ein steril eingerichteter Prüfungsraum, sondern Holz. Holz soweit das Auge reichte. „Nun konnte ich die Luft schnuppern, die ich so liebte – den Duft von Natur und Holz“, schwärmt Jerry. Erst nachdem alle sich mit den verschiedenen Holzarten vertraut gemacht hatten, wurde ihnen eine Aufgabe gestellt: Sie sollten aus ihrem Lieblingsholz ein Referenzstück schnitzen. Wer fertig damit war, ging eine Station weiter und absolvierte einen schriftlichen Test, bei dem Allgemeinwissen, Mathematikkenntnisse und logisches Denken gefragt war. Im Anschluss daran wurden alle Bewerber zu einem Gespräch geladen, was sich zu 90 Prozent um das gefertigte Werkstück handelte. Jerry schnitzte einen Kopf – natürlich mit einer echt hippen Frisur und erklärte, dass dieses Werkstück einer Erinnerung an seinen ersten Job darstellen sollte.
Merke: Die Einstellungstest Testsituation kann ganz unterschiedlich ausfallen
Diese zwei Beispiele haben gezeigt, dass es nicht eine Einstellungstest Testsituation gibt, sondern es durchaus eine große Vielfalt an Testsituationen geben kann, die nur selten vorhersehbar sind. Wenn nicht zufällig bereits in der Einladung zum Einstellungstest steht, wie der Test sich gestalten wird, ist der Testtag sicherlich ein Stück weit eine Überraschung für den Bewerber. Wer allerdings die Grundsätze des Jobs beherrscht, auf den er sich bewirbt, und darüber hinaus noch die Basics des Theorietests mit dem Einstellungstest für alle Berufe trainiert hat, der wird auch diese finale Prüfungssituation meistern können. Weitere Tipps für die Zeit vor und während der Prüfung haben wir hier für Sie zusammengestellt.